Sonntag, 25. März 2007

Dr. No (DVD) | 18. März 2007

GB — 1962 | Regie: Terence Young (...)

Eröffnungssequenz

Dr. No Poster (USA)"I admire your courage, Miss ...?"
"Trench. Sylvia Trench. I admire your luck, Mister ...?"
"Bond. James Bond."


Mit diesem Satz begann bei der Weltpremiere am 5. Oktober 1962 in London der Siegeszug der bis dato erfolgreichsten Filmserie. Zu verdanken ist dies dem italo-amerikanischen Produzenten Albert R. "Cubby" Broccoli und dem damaligen Inhaber einer Option auf die Verfilmungsrechte (und gebürtigen Kanadier) Harry Saltzman, die beide von dem Erfolg einer filmischen Umsetzung der Romane des Briten Ian Fleming überzeugt waren — Inhalt der Romane: die Welt des James Bond. Die Welt eines Agenten im Dienste des britischen Geheimdienstes, dem nichts & niemand auch nur annähernd das Wasser reichen kann; seien es seine Aufträge, seine Kontrahenten (die nichts weniger sind als die größten kriminellen Köpfe ihrer Zeit) oder Frauen ... Bond erle(di)gt sie alle.

Licht & SchattenIrgendwie schaffte es das Produzentenduo eine (passenderweise und überwiegend bewusst britische) Filmcrew zusammenzustellen, die mit Dr. No, dem ersten Bond-Film bzw. dem sechsten Roman Flemings (veröffentlicht 1958), einen Meilenstein der Filmgeschichte schuf. Sei es die Regie, der Schnitt (Peter R. Hunt), die Kameraführung (Ted Moore), das Setdesign (! - Ken Adam & Syd Cain), die Musik (Monty Normans Titelmelodie [u.a.] mit dem Arrangement von John Barry & seinem Orchester) oder die Eröffnungssequenz (Maurice Binder) ... all diese Elemente setz(t)en Maßstäbe bzw. faszinieren heute noch jedes Mal, so dass man sich den Eindruck auf das Publikum der frühen '60er Jahre nur schwer vorstellen kann.

PerspektiveDoch neben diesen mehr oder weniger filmtechnischen Aspekten, sind es wohl auch die inhaltlichen, die das "Phänomen Bond" auch nach 45 Jahren (und inzwischen Bond #21 Casino Royale) immer noch zeitlos interessant halten. Der vermittelte Lebensstil, der aufregende Beruf des Geheimagenten gepaart mit technischen Spielereien, abwechslungsreiche & exotische Handlungsorte, Frauen, Autos [oder umgekehrt?!] dürften unter anderem wohl die klassischten aller Zutaten sein, um sich für ein paar Stunden im Dunkel eines Kinosaales (oder vor dem heimischen TV) von seinem eigenen Leben eine unterhaltende Auszeit zu nehmen.
Dr. No implementiert dies alles neben dem weiter oben Genannten auf eine unheimlich charmante & selbstverständlich-unverkrampfte Weise und macht diesen ersten aller Bonds (auch und gerade mit Sean Connery) für mich damit zu einem der besten.

Und da ich mir ursprünglich mal vorgenommen hatte, meine Ansicht(en) im 'FTB' möglichst kurz zu fassen, ist dieser Beitrag hier als eine Art Einleitung zu verstehen, die die nach und nach folgenden Bond-Einträge (siehe dazu auch James Bond Ultimate Editions) hoffentlich etwas verkürzen kann.

Mittwoch, 7. März 2007

Babel (Kino) | 2. März 2007

F·MEX·USA — 2006 | Regie: Alejandro González Iñárritu (...)

Babel Poster (USA)

Chaostheorie meets 'Culture Clash' — vielleicht lässt sich auf diese Art der dritte Spielfilm des von den Kritikern geliebten Mexikaners Iñárritu (etwas vordergründig und irreführend) einordnen. Ich bin ehrlich gesagt jetzt schon gespannt auf seinen kommenden Film, denn soweit mir bekannt, ist die von ihm und Guillermo Arriaga (Drehbücher) ersonnene und relativ beklemmende Trilogie über die Vielfalt zwischenmenschlicher Beziehungen, die durch Zufall und/oder Schicksal (?!) auf harte Proben gestellt werden, nach Amores Perros (2000) und 21 Grams (2003) mit Babel abgeschlossen.

Vier Handlungsstränge auf drei Kontinenten (weniger 'nicht-chronologisch' miteinander verschnitten als z.B. im Vergleich zu 21 Grams) machen deutlich, dass Entfremdung, Missverständnisse, Enttäuschungen und daraus resultierendes Leid im Leben oft Folge einer mangelhaften Kommunikation im weitesten Sinne sind — sei es ganz offensichtlich bei einer taub-stummen Heranwachsenden in Japan, einem nicht arabisch sprechenden Touristenpaar in Marokko oder beim Grenzübergang Mexiko/USA (Stichwort: Babylonische Sprachverwirrung).
Warum hier in der Regel Kinder/Jugendliche der Auslöser (für die Verkettung) der existenziellen Umstände sind, will sich mir momentan nicht so recht erschließen ... vielleicht weil man gerade ihnen mehr Beachtung schenken bzw. Verständnis entgegenbringen sollte?

In jedem Fall hat mich der Film an sich, seine Bilder und die ruhige Erzählweise absolut gefesselt. Ein bewegender Genuss, der einen mit einem wunderbaren Gefühl der Nachdenklichkeit in die eigene Realität entlässt ...

If you want to be understood ... listen.

Marokko

Sonntag, 4. März 2007

Rocky Balboa (Kino) | 27. Februar 2007

USA — 2006 | Regie: Sylvester Stallone (...)
Rocky Balboa Poster (USA)













It ain't over 'til it's over.

Ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus: Ich bin irgendwie zu kaum einem Zeitpunkt im Film angekommen. Zu hohe Erwartungen? Nicht in der richtigen Stimmung? Beides mit Sicherheit zu einem gewissen Teil — Hauptgrund dürfte aber die Synchronisation gewesen sein.
O-Ton ist letztlich Pflicht, allerdings hat man kinotechnisch diesbezüglich ja oft eher nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten. Ich muss aber auch sagen, dass ich einer Synchronisation eigentlich nicht bewusst kritisch gegenüberstehe, im besten Falle nimmt man sie gar nicht wahr. Interessanterweise war das hier für mich tatsächlich das erste Mal anders: Die Synchro (vor allem Stallones monoton-teilnahmslose Synchronstimme) fiel auf — und zwar negativ. Sicherlich keine gute Voraussetzung, um einen Film zu genießen.

RockyInhaltlich konnte mich dann auch im Film nicht wirklich überzeugen, was ich schon im Trailer als eher merkwürdig empfand: Eine Computersimulation als Aufhänger bzw. letztendliche Entscheidungshilfe für Balboa, seine inneren Dämonen ein letztes Mal und endgültig im Boxring K.O. zu schlagen. Erwähnt wird auch der historische Fakt, dass dies ja bereits 1969 zwischen Ali & Marciano vollzogen wurde (was für eine Art Computer war das?!) ...
Ganz klar: Der Film hat seine Momente. Hartes, markiges Training mit Bill Contis großartigem Thema, ein mitreißender Boxkampf und vor allem anderen die Rückkehr zum Menschen Rocky Balboa, dem ewigen Underdog aus Philadelphia mit dem großen Herz. Das ist richtig schön erzähltes, wahrhaftiges & unpathetisches Kino, zudem ein gelungener Brückenschlag zu Teil 1 der Reihe und: überzeugend gespielt von Stallone ... aber der Funke wollte bei mir nicht überspringen.

Fazit: Der Film hat eine nochmalige Sichtung auf DVD verdient — im O-Ton.

But it ain't how hard you hit; it's about how hard you can get hit, and keep moving forward.

Freitag, 2. März 2007

Viva Il Maestro.

Über Sinn & Unsinn des Goldjungen kann man sich trefflich streiten ... Fakt ist aber, dass der/die Preisträger dadurch (und sei es nur für einen Moment) ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit gerückt werden; und Fakt ist auch, dass derjenige, dem am vergangenen Sonntag im Kodak Theatre zu Los Angeles der Ehren-Oscar überreicht wurde, dies so verdient hat wie kaum ein Anderer — die Rede ist von Ennio Morricone.

To Ennio Morricone in recognition of his magnificent and multifaceted contributions to the art of film music.

Ennio MorriconeAuf diese Begründung der AMPAS zur 79. Verleihung der goldenen Statuette(n) musste der derzeit 78-Jährige (! — man beachte das Foto links) warten — fünf Nominierungen inklusive. Die erste davon 1978 für den Terrence Malick Film Days Of Heaven ... dass der Maestro u.a. seine absolute Hochphase während der '60er- & '70er-Jahre hatte, ist offensichtlich bereits da schon an diversen Leuten vorbeigegangen; dies wiederum bleibt letztlich aber auch nur eine Randnotiz. Morricone selbst rechnete mit nichts mehr und war mit Kunstschaffenden wie Stanley Kubrick oder Alfred Hitchcock diesbezüglich ja auch in guter Gesellschaft.

Wie auch immer man diese Preisverleihung bewerten mag: Ein Makel wurde behoben und Morricone war sichtlich gerührt und stolz ob der Ehre, die ihm zu Recht zuteilwurde. Davon kann man sich offiziell bzw. hier in aller Vollständigkeit ein Bild machen (falls letztgenannter Link ins Nirwana führt, bitte ich um eine kurze Kommentierung).

Übrigens ist dies nach Alex North 1986 erst der zweite "Honorary Oscar", der in der Sparte Filmmusik vergeben wurde.

Stichwort Vollständigkeit: Obwohl der Römer als relativ sperriger Gesprächspartner gilt, hat Der Tagesspiegel in diesem aktuellen Interview einen anscheinend gut gelaunten Maestro angetroffen.

... und zur Feier des Tages läuft gerade ein absolut großartiger Score zu einem Film von Sergio Corbucci anno 1970. Hier werden alle bekannten Register gezogen bzw. vereint — ein Traum!

Vamos A Matar, Compañeros OST