Donnerstag, 31. Dezember 2009

» Vue en blog. November-Dezember|09

Bevor wir A.D. 2010 schreiben, hier die Liste jener welcher ...

In Sachen Serien gab es während der beiden Monate folgendes:
Ein wenig Gilmore Girls; Alias komplett, Staffeln 1 bis 5. Rambaldi rockt — und das trotz Jennifer Garner. Der Rest des Cast und J.J. Abrams hauen's locker wieder raus. The Big Bang Theory (Staffel 1 komplett, mit Staffel 2 begonnen); Ricky Gervais grenzgenial: The Office (Staffel 1 komplett, gerne mehr ...!); Two And A Half Men (ein paar Folgen, die zu der Entscheidung führten, es mangels Spaß nicht weiterzugucken); noch mal "Britcom": Knowing Me, Knowing You With Alan Partridge bzw. Steve Coogan & Patrick Marber (u.a.) und seit dem 20. Dezember schließlich: Six Feet Under. Neben Lost ist das wohl meine neue Lieblingsserie. Dazu später mal mehr ...

November 2009:
13.| Tightrope (USA — 1984 | Regie: Richard Tuggle)
Der deutsche Titel: Der Wolf hetzt die Meute. Fragt sich, wer hier der Gehetzte ist ... Eastwood
in seinem Paradecharakter als Mann in dem viel vorgeht, es aber tief in sich verbirgt.
Stellenweise ziemlich düster zieht einen dieser Copthriller in Teilen sehr schön in die verschwitzt-
fiesen Ecken von New Orleans und ins Hirn von Jäger & Gejagtem.
14.| The Usual Suspects (D·USA — 1995 | Regie: Bryan Singer)
"The greatest trick the devil ever pulled was convincing the world he didn't exist." Singers
Durchbruch als Regisseur (mit der Idee/dem Drehbuch von Christopher McQuarrie) ist eine
irrwitzige, in Rückblenden erzählte und mit eigentümlichen Charakteren gespickte Whodunit-
Variante, die bis zum krassen Ende fesselt. Produktionstechnisch mir manchmal etwas zu glatt
geraten, aber das mag auch an den '90ern liegen.
15.| Hudson Hawk* (USA — 1991 | Regie: Michael Lehmann)
| Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Gräfin Cosel (DDR — 1985 | Regie: Hans-Joachim Kasprzik)
3x2-teilige (siehe unten) DDR-Fernsehproduktion, die auf der als "Sachsentrilogie" benannten
Romanreihe des polnischen Schriftstellers Kraszewski beruht und die Geschichte Sachsens sowie
die (Un-)Geschicke seiner Mächtigen während des 18. Jahrhunderts frei nachzeichnet. Das
Ganze ist nicht nur historisch packend, sondern u.a. auch durch die verwendeten Originalschau-
plätze und Schauspieler(-leistungen) absolut sehenswert! Dieser erste Teil gefiel mir am besten.
| Kramer Vs. Kramer (USA — 1979 | Regie: Robert Benton)
Ein einfach ausgezeichneter Film mit Herz & Verstand, der die Auswirkungen einer Trennung
auf alle Beteiligten (vor allem für den alleinerziehenden Vater und seinen Sohn) wohl sehr
realistisch darstellt und zum Nachdenken anregt. Meryl Streep und Dustin Hoffman (inkl. dem
achtjährigen Justin Henry) beeindrucken einmal mehr. Große Klasse ...
20./21.| Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Brühl (DDR — 1985 | Regie: Hans-Joachim Kasprzik)
Siehe oben.
Dezember 2009:
6.| The Dark Knight* (USA — 2008 | Regie: Christopher Nolan)
Premiere: In Full HD auf Blu-ray. Augenöffner ...
20.| Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Aus dem siebenjährigen Krieg (DDR — 1987 |
Regie: Hans-Joachim Kasprzik)
Siehe oben.
21.| 8 Mile (D·USA — 2002 | Regie: Curtis Hanson)
Drama über eine entscheidende Phase/Station im Leben des weißen Detroiter Rappers Jimmy
'B-Rabbit' Smith
, der es aus dem tristen Dunstkreis der "falschen" Seite der 8 Mile Road schaffen
will. Mit semibiographischen Zügen des Marshall Bruce Mathers III a.k.a. Eminem. Durchaus
interessant und überzeugend, wenn man das auch prinzipiell hier & da schon gesehen hat.
| Riding In Cars With Boys (USA — 2001 | Regie: Penny Marshall)
Und gleich der nächste Film mit Brittany Murphy (R.I.P.) hinterher ...
Wie das Leben (einem) so (mit-)spielt. Und wie Beverly Donofrio damit klarkommt. Diesmal
tatsächlich autobiographisch. Und gleichzeitig wunderbar ungewöhnlich, brüllend komisch und
tief traurig. Einer dieser großen kleinen Filme.
24.| Harry Potter And The Sorcerer's Stone (GB·USA — 2001 | Regie: Chris Columbus)
Der erste Potter. Weihnachtlich. In HD. Auf BD.

Mittwoch, 11. November 2009

Black Death (Testvorführung|OV) | 13. Oktober 2009

D·GB — 2010 | Regie: Christopher Smith (...)

Fluch & Segen "Vitamin B". Letzteres ist der Fall, wenn man über zwei Ecken an eine Einladung zu einer Testvorführung von einem Kinofilm kommt, der sich gerade in der Postproduktion befindet bzw. dessen deutscher Starttermin noch gar nicht feststeht. Da ich so was nur vom Hörensagen kannte, war ich gut gespannt, was einen erwarten würde. Die deutsche Egoli Tossell Film AG lud in Das Filmcafé bzw. deren Downstairs-Kino ein, um rund 20 Personen ihre aktuelle Schnittfassung des kommenden Christopher-Smith-Streifens zwecks Feedback zu präsentieren. Vom englischen Regisseur sagten mir lediglich titeltechnisch Creep (2004) und Severance (2006) etwas.

Von April bis Juni dieses Jahres in Sachsen-Anhalt und Brandenburg gedreht, beschreibt die Produktionsfirma den Film als "medieval mystery thriller". Klar war, dass das Ganze in der gezeigten Form nicht im Kino laufen würde, was ein abschließendes Urteil per se verbietet; ebenso war der Soundtrack leider noch nicht definitiv, sondern aus anderer Filmmusik zusammengesetzt. "Trotzdem" wurde im Anschluss an die O-Ton-Sichtung um das Ausfüllen eines doppelseitigen Fragebogens und durch den anwesenden Firmenchef vor allem um Meinungsaustausch & Diskussion gebeten, die ich wegen der erkennbaren Ernsthaftigkeit als sehr interessant und angenehm empfand. Erstaunlich einig war man sich darin, dass das Ende überflüssig bzw. zu geschlossen ist. Ansonsten stand mir persönlich die recht klare Aussage in zu starkem Kontrast zu dem auf mich in Teilen aufgesetzt wirkenden Genremischmasch — weniger wäre mehr?! Optisch oder in Sachen 'production values' war das allerdings sehr gefällig und überzeugend. So viel mal zu meinen Eindrücken ...

Wie ich heute erfahren habe, steht in zwei Wochen wohl ein weiteres Screening an, dann auch mit dem echten Soundtrack. Wenn sich das zeitlich einrichten lässt, bin ich gespannt, wie sich der Schwarze Tod weiterentwickelt hat.

Nachtrag 1 — 29. August 2010: Das 2. Testscreening fand am 10. Dezember '09 in der ASTOR Film Lounge statt — rein örtlich schon mal ein Kinoerlebnis der bequemeren Art wie man auch den Bildern der Heimseite entnehmen kann! Und da das alles inzwischen recht lange her ist, kann ich nur noch meinen vagen Eindruck in der Form schildern, dass das Gezeigte mir mehr aus einem Guss und düsterer erschien als die erste Schnittfassung — sicherlich auch der nun passenden Filmmusik geschuldet. Tenor nach der Sichtung war hingegen erneut, dass ein offenerer Schluss interessanter wäre.

Nachtrag 2 — 29. August 2010: Mit dem 9. September in 11 Tagen hat der Streifen inzwischen auch einen deutschen Starttermin. Zudem läuft er (und lief bereits) auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest, so dass ich jetzt auch diesen Blogbeitrag freischalte in dem es ja ohnehin mehr um das "Erlebnis Versuchskanin" geht. Momentan sieht es nicht danach aus, dass ich mir das Endprodukt im Kino ansehen werde, obwohl das konsequenterweise eigentlich geboten wäre. An dieser Stelle sage ich jetzt einfach noch mal herzlichen Dank dem "Vitamin B" — hat richtig Spaß gemacht und ich drücke die Daumen für Erfolg an der Kinokasse!

Samstag, 31. Oktober 2009

» Vue en blog. September-Oktober|09

Liebes FilmTageBuch ...

September 2009:
5.| The Third Man (GB — 1949 | Regie: Carol Reed)
Ein Amerikaner im Nachkrieg-Wien ... vor eindrucksvoller Originalkulisse der Viersektorenstadt
entfaltet sich mit entsprechendem Schmäh ein zwielichtiger Schwarz-Weiß-Krimi, den man u.a.
wegen der expressionistischen Fotografie und der legendären Zithermusik nicht so leicht
vergisst. Interessant: Diese Graham-Greene/Carol-Reed-Zusammenarbeit markiert den Spitzen-
platz der "BFI 100".
6.| La Haine (F — 1995 | Regie: Mathieu Kassovitz)
"Bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher lief's noch ganz gut
..."
Bonjour tristesse — 24 Stunden im perspektivlosen Alltag dreier Jugendlicher der Pariser
Vorstädte. Ziemlich beeindruckend, wie sich die Aussage[n] des auch visuell sehr überzeugenden
Films 10 Jahre später durch die Unruhen, die in Clichy-sous-Bois ihren Ausgang nahmen, quasi
bewahrheitet. "Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung."
| Paper Moon (USA — 1973 | Regie: Peter Bogdanovich)
Die Schwarz-Weiß-Filmreihe geht weiter. Während der Wirtschaftsflaute im Kansas der '30er
trifft der sich mit Trickbetrügereien über Wasser haltende falsche Prophet Moses Pray auf
seinen Meister: Die 9-jährige Addie. Heraus kommt ein äußerst unterhaltsames Roadmovie mit
einem ungleich-unschlagbar harmonierenden Vater-Tochter-Duo, geschliffenen Dialogen und gut
beobachteten, bittersüßen Momenten! Den Oscar für die damals 10-jährige Tatum O'Neal gab's
noch obendrauf.
7./8.| Two And A Half Men Staffel 1 — Folgen 1-4 (USA — 2003 | Regie: divers)
"Two adults. One kid. No grown-ups." Jim 'Fischauge' Pfaffenbach & Lt. Topper Harley als
heterogenes Brüderpaar wieder gemeinsam vor der Kamera. Macht (sichtlich) Laune. Sheens
weiße Tennissocken gehen aber gar nicht.
10.| Lucie, Postrach Ulice Folgen 1 & 2 (CS·D — 1980 | Regie: Jindrich Polák)
Meiner Begeisterung über Luzie, dem Schrecken der Straße, der Herrscherin der Meere, hatte
ich ja schon mal hier Ausdruck verliehen ... Jetzt habe ich diese wunderbare tschechoslowakisch-
deutsche Koproduktion (wie bspw. auch Pan Tau) aus der Feder von Jindrich Polák & Ota Hofman
auf DVD geschenkt bekommen — herrlich. Ich freue mich auf die restlichen 4 Folgen.
13.| Adams Æbler (D·DK — 2005 | Regie: Anders Thomas Jensen)
"Ich muss den knacken. Diesen Himmelsboten mit seiner Barmherzigkeitspisse." Ulrich Thomsen
als unbeugsamer Neonazi Adam vs. Mads Mikkelsen als verblendeter Pastor Ivan — die beiden
haben sich wirklich verdient. Dieser vermeintlich ultimative Zusammenprall von Gut & Böse,
Glaube & Nihilismus verwischt auf unheimlich charmant-direkte und reichhaltig-metaphorische
Art die Grenze zwischen den Extremen (und Genres). Eine eigenwillige und tiefschwarze Dramedy
mit Anspruch — auch auf Mehrfachsichtung. (Einmal mehr) Hut ab, Herr Jensen!
20.| Salmer Fra Kjøkkenet (N·S — 2003 | Regie: Bent Hamer)
Heisenbergs Unschärferelation auf skandinavisch. Oder: Wandel durch Annäherung. Es geht um
zwischenmensch-(/männ-)liche Kommunikation — und um bierernste Absurditäten. Ein 'Buddy
Movie' der etwas anderen Art — toll fotografiert und einfach skurril-schön-gemütlich.
| My Left Foot (GB·IRL — 1989 | Regie: Jim Sheridan)
Eine Verfilmung der Autobiographie des gelähmten Christy Brown, deren Stärke für meine
Begriffe in der allgemein unprätentiösen & lebensbejahenden Erzählung liegt. Daniel Day-Lewis
und seine Filmmutter Brenda Fricker tragen das Ganze auf eindrucksvolle & sehenswerte Weise.
| Troy (GB·M·USA — 2004 | Regie: Wolfgang Petersen)
Dieser Versuch einer Adaption der vielfach prägenden "Ilias" ist leider nur eine dieser voluminös-
konturenlosen Hollywoodproduktionen — durchschaubare Langeweile ohne nennenswerten
Mehrwert.
Oktober 2009:
Quantitativ ist die Ausbeute dieses Monats recht mager. In unregelmäßigen Abständen haben wir
Folgen von Staffel 2 & 3 der Gilmore Girls geguckt. "Life's short. Talk fast." Der Mikrokosmos
der Serie ist nicht nur komplex menschlich, sondern auch gemütlich — macht richtig Spaß!
18.| High Noon (USA — 1952 | Regie: Fred Zinnemann)
Gute 80 Minuten bleiben dem aufrechten (verheiratet-frischgebackenen Ex-)Marshal Kane (Gary
Cooper) bis zur Ankunft eines Rächers, der nichts Gutes für ihn und das Städtchen bedeutet,
das er im Begriff war zu verlassen. Am Ende steht er (fast) alleine da. Immer noch aufrecht,
siegreich, aber ernüchtert. Als "un-amerikanisch" befanden bspw. John Wayne oder sicherlich
auch das HUAC die übertragbare Aussage des Films, noch dazu in dem uramerikanischen Genre
des Westerns. Ironischerweise funktioniert die Geschichte vom einsamen Helden auch & gerade
dort. Ein zeitloser Film in Echtzeit über ein Individuum, das bereit ist, seine Ideale (auch gegen
eine indifferent-zögernde Masse) zu vertreten ohne die Konsequenzen zu scheuen. Wie auch
immer ... Drehbuchautor Carl Foreman hatte seine Karriere in Hollywood an den Nagel zu hängen.
Ein existenzieller Western für Leute, die keine (amerikanischen) Western mögen — dafür Applaus
für die Herren Foreman & Zinnemann.
19.| Per Un Pugno Di Dollari* (D·E·I — 1964 | Regie: Sergio Leone)

Das war's schon ... :(

Montag, 14. September 2009

District 9 (Kino|OV) | 12. September 2009

NZ·USA — 2009 | Regie: Neill Blomkamp (...)

Beware!

Wo die Ursprünge dieses Films bzw. seines in Johannesburg geborenen und in Kanada lebenden Regisseurs liegen, wurde im "District PJ" etwas weiter unten ja schon halbwegs deutlich. Vor allem aufgrund des dort u.a. verlinkten und empfehlenswerten Kurzfilms Alive In Joburg hatte ich irgendwie einen etwas "seriöseren" Bezug zu resp. Umgang mit der soziopolitischen Problematik der Townships wie Soweto in Südafrika erwartet, zu denen sinngemäß auch der titelgebende District 9 zählt. Spätestens nach dem Ende der einleitenden, spannend-dokumentarischen Schilderung der Ausgangssituation und dem 'hautnahen' Kontakt des humanoiden Protagonisten [sehr überzeugendes Schauspieldebüt des Nicht-Schauspielers Sharlto Copley] mit 'Nicht-Humanem' wird klar, dass das gar nicht der Anspruch des Films ist. Blomkamp zündet peu à peu ein effektvolles und actionreiches Feuerwerk seines Könnens, was sich vollkommen nahtlos einfügende CGI/VFX mit Sinn & Verstand beinhaltet, verliert dabei aber nicht die hochinteressante und durchaus nicht unkritische Geschichte sowie deren Handlungsträger aus dem Auge. Kurzum: Ein ziemlich dreckiges und verspielt-faszinierendes Sci-Fi-Actiondrama fernab von Hollywood, das bis zum "blumigen" Schluss fesselt und Blomkamp für weitere Aufgaben empfiehlt. Ich bin gespannt. Bis dahin: "Support Non-Human Rights".

District 9 Poster (USA)

Sonntag, 13. September 2009

Inglourious Basterds (Kino) | 21. August 2009

D·USA — 2009 | Regie: Quentin Tarantino (...)

Ursprünglich wollten wir in Moon, der im Rahmen des 'FFF' lief — die ausverkaufte Vorstellung brachte uns mangels zeitlicher Alternative in die deutsche Fassung von Tarantinos aktuellstem Streifen, an dessen Idee bzw. Drehbuch er schon einige Jahre werkelte.
Inglourious Gif (USA|D|F)















That's a bingo!

Die Aufteilung des Films in mit Überschriften versehene Kapitel, das Verwenden paralleler Handlungsstränge oder bspw. die mit verschiedenen Schriftarten aufgebauten Eröffnungstitel sind zwar bewusst eingesetzte Stilmittel und alles andere als regisseuruntypisch, waren hier aber auch einige der Punkte, die das Ganze für mich direkt nach der Sichtung zunächst leicht konstruiert-zusammengestückelt resp. weniger aus einem Guss wirken ließen als manch anderes QT-Werk. Vielleicht lag's an der knappen Zeit, die dem großen Popkulturcineasten für den Feinstschliff seiner gut zweieinhalbstündigen Schnittfassung zur Verfügung stand ...?
Wie dem auch sei, bereits im genialen ersten Abschnitt "Es war einmal im von Nazis besetzten Frankreich ..." wird klar wohin die Reise führt: Zu einer gewohnt gediegen-dialoglastigen, optisch gefälligen und von so kurzen wie heftigen Gewaltszenen durchstoßenen Hommage an packende Zweite-Weltkriegsfilme im Italowestern-Gewand [oder vice versa] à la Leone. Lediglich Termin- bzw. stärker noch Zeitgründe verhinderten, dass Ennio Morricone höchstselbst einen ersten eigenen Soundtrack zu einem Tarantino-Film beisteuerte. So bleibt es bei handverlesenen und nach der jeweiligen Inszenierung entsprechend ausgewählten Einzelstücken (vom Maestro et al.), die mich nach meinem unmittelbar ersten Eindruck in der Summe vergleichsweise weniger überzeugten. Ob's mit dem historischen Setting zusammenhing? Man wird sehen. Apropos 'überzeugen' — nicht nur im schon erwähnten Eröffnungskapitel tut dies vor allem einer: der Österreicher Christoph Waltz. Er (samt seiner Texte) schafft es auf überragende Weise seinen komplexen Charakter des SS-Schergen Hans Landa so genüsslich fies-sympathisch rüberkommen zu lassen, dass man sich über jede Minute mit ihm auf der Leinwand freut. Hier zeigen sich u.a. auch einmal mehr Tarantinos Fähigkeiten in Sachen Schauspielerführung — den Einsatz diverser deutscher Akteure (inkl. Til Schweiger) kann ich nur als gelungen bezeichnen!
Trotz meiner kritischen Anmerkungen freue ich mich tierisch auf ein Wiedersehen im O-Ton. Mein Fazit in der Nachwirkung: Ein (ganz) großer Spaß mit dem Prädikat "besonders wertvoll".

P.S.: Das oben mit durchlaufende und m.M.n. ausgezeichnete Filmplakat von Tyler Stout findet sich hier noch in etwas höherer Auflösung.

Montag, 31. August 2009

» Vue en blog. August|09

Weiter geht's mit ...

August 2009:
1.| Home For The Holidays (USA — 1995 | Regie: Jodie Foster)
Fosters zweite Regiearbeit ist wie bspw. schon Pieces Of April (siehe VEB-Eintrag zuvor) ein Film
über ein Thanksgiving-Familientreffen, währenddessen sich auf etwas reifere aber nicht minder
charmant-bittersüße Art klare & versteckte Zuneigungen, Feindschaften sowie Skurrilitäten der
Beteiligten offenbaren. (Sehr) gutes & toll harmonierendes Ensemble!
| Get Carter (USA — 2000 | Regie: Stephen T. Kay)
Ich 'versuche', Remakes nicht pauschal zu verdammen. Der Versuch, sie als eigenständige Filme
zu sehen bzw. zu beurteilen fällt natürlich umso schwerer, je mehr man das Original schätzt.
Dilemma — selbiges tue ich im vorliegenden Fall SEHR. Die Schwerpunkte, die hier gesetzt werden
haben nur noch "storygerüsttechnisch" etwas mit der Vorlage zu tun und ohne jeglichen
Vergleich bleibt ein leidlich bemüht wirkender Actionstreifen; mehr nicht. Schlussendlich dann
also doch mein Fazit: Caine is Carter.
2.| Elephant (USA — 2003 | Regie: Gus Van Sant)
"Teil 2" von Van Sants "Todestrilogie" [Spoiler!]. Eine neutrale/nüchterne Haltung bei emotional
bzw. generell komplexen Taten wie einem Schulmassaker an den Tag zu legen, mag ein Ansatz sein
damit umzugehen. Wenn ein Film dies tut, um damit zum einen den Zuschauer letztlich kalt zu
lassen und zum anderen die (für alle Nicht-Zyniker inhärente) Frage nach dem Warum ganz
bewusst nicht resp. als "offensichtlich nicht klärbar" zu beantworten (gleichzeitig aber nicht
mehr als Platitüden anbringt, um doch ein paar Ansätze zu liefern), dann ist mir das einfach
etwas zu wenig. Der das Ganze inspirierende Kurzfilm gleichen Namens ist da in jedem Fall
konsequent(er). "Dennoch" würde ich diesen Elefanten (auch dank Optik & Erzählperspektive[n])
empfehlen. Bestenfalls lässt er kontrovers diskutieren.
| The Kingdom (D·USA — 2007 | Regie: Peter Berg)
Die politische Großwetterlage, die als Hintergrund dieses von 'Lions For Lambs'-Drehbuchautor
Carnahan geskripteten Films dient, wird stylish in & mit den Eröffnungstiteln abgefrühstückt.
Danach gibt's "CSI: Riad" auf FBI-Niveau mit grundsätzlich wenigen Überraschungen in Sachen
'West meets Middle-East', aber einigen wirklich imposanten & gelungenen Actionsequenzen!
| Det Sjunde Inseglet (S — 1957 | Regie: Ingmar Bergman)
Entkräftet & ausgezerrt finden sich Kreuzritter Antonius Block (Max von Sydow) und sein
einfacher Gefolgsmann bei ihrer Rückkehr aus dem Gelobten Land am Strand ihrer Heimat wieder,
nur um vom leibhaftigen Tod (Bengt Ekerot) empfangen zu werden — die Pest hat das Land fest im
Griff. Eine Partie Schach verschafft Block Zeit und dem regungslos seinen immer gleichen Dienst
verrichtenden Sensenmann Kurzweil — es kann ohnehin nicht sein schwarzer König sein, der fällt.
Den Edelmann bzw. eine Gruppe von fahrenden Gauklern auf ihrem Weg begleitend beschreibt der
Film einen an Symbolik reichen Querschnitt von Menschen in Zeiten apokalyptischer Verzweiflung.
Gott (wie auch Satan) ist nicht gegenwärtig, nur der Tod ist es und gibt sogar den Beichtvater.
Bergman mag Atheist sein, aber er ist kein Zyniker — es ist bei Weitem nicht alles hoffnungslos in
diesem wirklich beeindruckenden, mittelalterlich-zeitlosen Werk ...
3.| Le Locataire (F — 1976 | Regie: Roman Polański)
Der Mieter goes loco. Ob es an dem Verlust von Privatssphäre, der Ausgrenzung, seinem
unscheinbaren & nach außen schwächlich wirkenden Charakter oder schlicht dem Haus, seinen
Bewohnern bzw. der Wohnung selbst liegt ... Trelkovsky (Polański) verfällt dem Wahnsinn. Und
die Art & Weise wie man dies als Zuschauer erlebt, trieb mir Gänsehautschauer über den Rücken
wie ich sie in vergleichbarer Weise bisher nur bei Don't Look Now erlebt habe. Langsam stetig
diffus subtil fies (große) Klasse.
7.| The Great Dictator (USA — 1940 | Regie: Charles Chaplin)
Man muss mit sich wiederholenden "Spiegel TV"- oder Guido-Knopp-Dokus zum Thema NS-Zeit nicht
mal übersättigt sein, um die Bedeutung dieses Films zu begreifen. Mit der universellen Kraft und
Macht des Humors wird ein System samt seines Führers & dessen Schergen demaskiert. 1940 ...!
Da ich selten eine informativere Rezension als diese gelesen habe, verweise ich für lesenswertes
Mehrwissen darauf; auch SPON hat filmisch Weiterführendes im Angebot. Ich biete noch
SprachKotCode und Klartext: Charles Chaplin als der "Große Diktator" und als ... er selbst. (Ganz)
"Großes Kino".
8.| Abwärts (D — 1984 | Regie: Carl Schenkel)
Schauspieler/Charaktere wie (dezent hintergründige) Story überzeugen eigentlich — es ist schon
ziemlich stickig in diesem Aufzug(sschacht). Lediglich der '80er-Jahre-Muff scheint selbst dort
leider unübertünchbar. Solide gut.
9.| Efter Brylluppet (DK·S — 2006 | Regie: Susanne Bier)
Keine Ahnung, ob das dänische Filmhochschulsystem einfach nur verdammt gut oder ob es Zufall
ist, dass unser kleines, nördliches Nachbarland derart feine Regisseure & Drehbuchautoren
hervorbringt/-gebracht hat — vielleicht liegt's aber auch an Dogma 95, das dem Ganzen
ursprünglich die (Ausdrucks-)Form verliehen hat ...? Ich bin kein Fachmann, weiß allerdings,
dass sich bspw. auch Nach der Hochzeit (der deutsche Titel des Films) in mehrfacher Hinsicht
mehr als nur wohltuend abhebt von gewohnten Hollywooddramen. Absolut großartig geschrieben,
fotografiert & gespielt. Mittendrin statt nur dabei.
| Wilbur Wants To Kill Himself (DK·F·GB·S — 2002 | Regie: Lone Scherfig)
Drehbuch-Däne Anders Thomas Jensen, die Zweite. Vielschichtig-bittersüßer Film mit britischem
Humor über den Tod, das Leben & die Liebe — so kompliziert und doch so einfach. "Meet a man
dying to live."
[Nicht nur Mads Mikkelsen als Arzt Horst (einmal mehr)] Klasse ...
11.| Mifunes Sidste Sang (DK·S — 1999 | Regie: Søren Kragh-Jacobsen)
[Jensen, die Dritte.] Der dritte Dogma-Film ... die Art wie hier das Sich-Zusammenfinden von vier
Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen, Persönlichkeiten und Schicksalen in der
dänischen Einöde geschildert wird, berührt spontan und mit natürlich-unverstelltem Blick. Und
wirkt so schön einzig. Spitze.
13.| Limelight (USA — 1952 | Regie: Charles Chaplin)
Chaplins letzter in den USA produzierter Film. Die Weltpremiere in London nutzt J. Edgar Hoover,
um die Rückkehr Chaplins in die Staaten zu verhindern. Nur noch ein Mal kommt dieser zurück:
1972 zur Verleihung des Ehren-Oscars. Ab 1952 lässt sich der gebürtige Brite in der Schweiz
nieder.
In Rampenlicht schwingt viel Persönliches und Wehmut mit. Ein ernster Film über die letzten Tage
eines großen, alternden Künstlers, der mit seiner Weisheit & Würde einer jungen Ballerina Kraft
und Lebensmut gibt. Aber kein Chaplin ohne Komik — u.a. die Szenen mit Buster Keaton sind
wunderbar. Wie der gesamte Film ...
14.| Absence Of Malice* (USA — 1981 | Regie: Sydney Pollack)
Die Vierte Gewalt auf der Anklagebank. Engagierter, aber auf mich dann irgendwie zu seicht
wirkender Streifen über die Macht der Presse bzw. Paul Newman, der sich dagegen zur Wehr
setzt.
19.| The Gold Rush (USA — 1925 | Regie: Charles Chaplin)
Der kleine Vagabund mit der großen Hose und dem großen Herzen auf Goldsuche am Klondike.
Mehr als nur beachtlich, wie facettenreich Chaplin das Medium Film zu dieser Zeit zu nutzen
versteht. Traum & Wirklichkeit, Poesie & [SFX-]Action — nach eigener Aussage sein bester Film
ohne Worte. Unter (vielem) anderem unvergesslich: Der Brötchentanz. Allzeitklassiker!

Chaplin (TGR - 1925)

20.| Lilja 4-Ever (DK·S — 2002 | Regie: Lukas Moodysson)
Dieser in tagtäglicher Realität fußende Film über den unmenschlichen Leidensweg einer jungen
Frau ist in seiner überwiegend trostlos dokumentarischen Art ein betroffen und nachdenklich
machender Schlag in die Magengrube. Schwer(wiegend)e Kost, die für meine Begriffe auch durch
die richtige Balance zwischen Wertfreiheit und Beschreibung der Gefühlswelt der Protagonistin
mit filmischen Mitteln wirkt. Tief-/-Traurig beeindruckend. Und nichts für zwischendurch oder
nebenbei.
25.| The Phantom Of The Opera (USA — 1925 | Regie: Rupert Julian et al.)
Bisher hatte ich diesen Stoff immer mit dem Namen Andrew Lloyd Webber verbunden, wobei
Musicals überhaupt nicht meine Sache sind ... es wurde also höchste Zeit, sich diese erste
(zumindest erhaltene bzw. stummfilmische) Adaption des Gaston-Leroux-Romans von 1910
anzugucken. Nicht zuletzt durch die effektvolle Leistung von Lon "The Man of a Thousand Faces"
Chaney gilt dieser opulente, von Carl Laemmles Universal Studios produzierte Film als Maßstab für
viele weitere Phantom-Versionen & Meilenstein des Horrorgenres — sehenswert!
26.| Rosemary's Baby (USA — 1968 | Regie: Roman Polański)
Gekonnt spielt Polański nicht nur mit den offenen & versteckten Ängsten einer Erstgebärenden,
sondern auch dem offenen & okkulten Horror des "Normalen". Dies ist der zweite Beitrag seiner
losen Trilogie über die Surrealitäten von Mietshäusern & ihren Bewohnern, in der Le Locataire
bisher definitiv mein Highlight ist (siehe oben) — ich bin noch gespannt auf Repulsion von 1965.
27.| Blinkende Lygter (DK·S — 2000 | Regie: Anders Thomas Jensen)
Jensen diesmal als Drehbuchautor-Regisseur. Gediegen-flotter Genremix über einen dänischen
Kleinganoven in der Midlife-Crisis und seine Crew. Skurril, launig und mit dem Herzen auf dem
richtigen Fleck. Schön.
29.| Planet Terror (USA — 2007 | Regie: Robert Rodriguez)
Part 1 der Rodriguez-/Tarantino-Verbeugung vor den Grindhouses des US-Kinos der 60er/70er
Jahre. In feinster B-Movie-Manier spritzt & splattert es unernst und unterhaltsam vor sich hin.
Übrig blieben bei mir einige Lacher und die Tatsache, den Film gesehen zu haben. So richtig viel
scheine ich dem Texaner nicht abgewinnen zu können. From Dusk Till Dawn (mit einem Drehbuch
von Tarantino) bleibt für mich Rodriguez' bester. Der Vollständigkeit halber bei Gelegenheit mal
den anderen Teil des Double Features sichten.
30.| There Will Be Blood* (USA — 2007 | Regie: Paul Thomas Anderson)
"There Will Be Greed. There Will Be Vengeance." [Immer noch] Wuchtig-genial!
| 1408 (USA — 2007 | Regie: Mikael Håfström)
Psychisch-angeschlagener-Mann-im-Hotelzimmer-Horror, der mir letztlich zu glatt geraten ist,
aber durchaus seine schaurigen Momente hat. Eigentlich immer wieder gerne gesehen: John
Cusack.

Done.

Mittwoch, 19. August 2009

District PJ

Ausnahmsweise etwas Infotainment. Der letzte Woche in Teilen der Welt angelaufene und hierzulande am 10. September startende District 9 bzw. dessen anscheinend (sehr) positive Rezeption brachte mich auf die derzeitigen und anstehenden Aktivitäten des "Schirmherren"/Produzenten dieses Low-Budget-Films: Peter Jackson. Der enorme Erfolg der Ring-Trilogie scheint dem sympathischen Neuseeländer wohl die einzigartigen Freiheiten verschafft zu haben, seine Wunschprojekte in die Tat umsetzen zu können; die vermeintliche Auszeit (sagen wir mal nach King Kong) hat er offensichtlich nicht nur zum Abnehmen genutzt ...

Warning: District 9

Der in Südafrika geborene CGI/VFX-Animator und mir durch diesen Citroën-Werbespot bekannte Neill Blomkamp liefert also unter dem oben erwähnten Titel sein Spielfilmregiedebüt ab, nachdem aus der (dann auch von Jackson produzierten) Verfilmung des Microsoft-Xbox-Spiels Halo bisher (!) noch nichts wurde. Das Ganze basiert auf Blomkamps rund 6-minütiger, sehenswerter Sci-Fi-Mockumentary Alive In Joburg von 2005. Ein Klick auf obiges Bild führt zum Trailer und zur umfangreichen viralen (Online-)Marketingkampagne — Report Non-Humans: 1-866-666-6001.

Am 11. Februar 2010 läuft unter Jacksons Regie seine Adaption des Alice-Sebold-Romans "The Lovely Bones" mit dem deutschen Titel In meinem Himmel an. Ein erster Trailer findet sich seit Anfang dieses Monats hier.

Neben den beiden bereits erwähnten Hobbit-Teilen wird es ab 2011 zwei Abenteuer (1|2) von Tim & Struppi geben — wechselseitig vom Regie führenden respektive produzierenden Duo Jackson/Spielberg.
Es folgt (wann & in welcher Reihenfolge auch immer) noch ein Remake des faszinierenden und auf Tatsachen beruhenden 1955er Schwarz/Weiß-Kriegsfilmklassikers The Dam Busters (den ich gesehen habe) sowie Temeraire, die Verfilmung(en?!) einer Romanserie der US-Autorin Naomi Novik, an der sich Jackson 2006 die Rechte gesichert hat und zu der er meinte: "'Temeraire' is a terrific meld of two genres that I particularly love: fantasy and historical epic. I can't wait to see Napoleonic battles fought with a squadron of dragons. That's what I go to the movies for." Okay.

Freitag, 31. Juli 2009

» Vue en blog. Juni-Juli|09

Es folgt die Abrechnung der beiden Monate:

Juni 2009:
1./2.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 1 — Folgen 5-12 (CDN·USA — 2000[/2001] | Regie: divers)
4./5.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 2 — Folgen 13-20 (CDN·USA — 2000[/2002] | Regie: divers)
6.| Capote (CDN·USA — 2005 | Regie: Bennett Miller)
Nach der Lesung des genrebildenden Tatsachenromans dieses "Making-of" dazu gesehen. Philip
Seymour Hoffman brilliert (einmal mehr) in einem ruhigen, aber fesselnden Film, der nuanciert die
Person Truman Capote und die Entstehung des Buches beleuchtet. Hochinteressant ...
| In Cold Blood (USA — 1967 | Regie: Richard Brooks)
... und gleich noch die "Tatsachenverfilmung" an sich hinterher. Die hohe IMDb-Wertung kann ich
nicht ganz nachvollziehen — die Essenz des Buches, der unverstellte und dokumentarische Blick
hinter die Kulissen eines (wahren) Verbrechens wird von einem auf Standardthriller gebürsteten
Film verdeckt. Als Ergänzung zu Capote sicher interessant, aber mit Ausnahme des Schauspiels
Robert Blakes und wenigen Rückblenden seines Charakters gibt es für meine Begriffe
kaum einen lohnenden Mehrwert.
| Go (USA — 1999 | Regie: Doug Liman)
Dass es einem als Außenstehender tierischen Spaß machen kann, dem sich entfaltenden Chaos
eines in die Buchse gegangenen Drogendeals zuzusehen, beweist dieser Film. Kurzweil aus
mehreren Perspektiven garantiert plus dem passend-schnieken Soundtrack — don't do drugs.
7.| The Remains Of The Day (GB·USA — 1993 | Regie: James Ivory)
Vor zeitgeschichtlich-spannendem Hintergrund gibt Hopkins stilvoll & rührend bis zuletzt einen
pflichtbewussten Butler, dem bewusst wird, dass die Pflicht ihn seines Lebens beraubt hat.
Makellose und bemerkenswerte Einblicke gewährende Verfilmung eines Romans von Kazuo
Ishiguro. Großes Kino.
| Red Dragon (D·USA — 2002 | Regie: Brett Ratner)
Prison Break mal ausgenommen, hätte ich das Miami-Boy Rattner gar nicht zugetraut: Dieses
Manhunter-Remake hat mich mehr oder minder komplett überzeugt. Packender Thriller (mit
exquisiter Schauspielerriege) im Dunstkreis des Charakters Dr. Hannibal Lecter.
10.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 2 — Folgen 21-23 (komplett) [CDN·USA — 2000[/2002] |
Regie: divers]
13.| Lost Highway (F·USA — 1997 | Regie: David Lynch)
Mich fasziniert das Lynch'sche Kopfkino jedes Mal. Wer ist wer & was ist was ... Auch hier
beeindruckt Robert Blake als der Mystery Man. Grandios-merkwürdig-düster. Happy discussing.
14.| Italiensk For Begyndere (DK·S — 2000 | Regie: Lone Scherfig)
Mein erster, bewusster Dogma-Film. Verlust & Sehnsucht, Tod & Liebe in einer anonymen
Kleinstadt. Die Skandinavier sind mir sympathisch (siehe auch weiter unten ...). Film so
unmittelbar hautnah, dass man beim Zuschauen ein Teil davon wird. Davon bitte mehr!
16./18./19.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 3 — Folgen 13-20 (CDN·USA — 2000[/2003] | Regie:
divers)
Die Serie ist dafür zwar u.a. auch bekannt, aber mir ist hier irgendwie zum ersten Mal bzw. ganz
bewusst der inszenatorische Einsatz der Musik aufgefallen — Details dazu finden sich bspw. hier.
20.| Kolja (CZ — 1996 | Regie: Jan Sverák)
Überzeugter Junggeselle trifft aufgrund widriger Umstände auf hilfebedürftigen 5-Jährigen. Ein
sehr charmanter und berührender Film, der das ungleiche Paar und ganz beiläufig mit gutem
Auge auch die alltäglichen sowie politischen Befindlichkeiten in der Tschechoslowakei Ende 1989
beobachtet. Sehenswert!
| The Poseidon Adventure (USA — 1972 | Regie: Ronald Neame)
Wenn schon Katastrophe, dann wenigstens eine Verfilmung aus den '70ern. Aber ohne Gene
Hackman als zupackender Priester wäre die Poseidon bei mir endgültig abgesoffen.
21.| My Cousin Vinny (USA — 1992 | Regie: Jonathan Lynn)
Joe Pesci läuft als ahnungsloser Anwalt aus der Großstadt bei der Verteidigung seines Cousins in
der Provinz langsam aber sicher zu Hochform auf. SEHR amüsante & eigenwillige Justizkomödie
mit Hindernissen und einer genialen Marisa Tomei.
22.| Before Sunrise (A·CH·USA — 1995 | Regie: Richard Linklater)
Zufällige Zugbekanntschaft zwischen zwei verwandten Seelen führt zu einem Tag & einer Nacht
in Wien bzw. einer bittersüßen Romanze voller poetischer & profaner Gespräche. Irgendwie
einzigartig magisch.
| Dog Day Afternoon (USA — 1975 | Regie: Sidney Lumet)
Ein wie ein Tier spielender Al Pacino hat einen wahrhaftig hundsmäßigen Tag ... Mit einem Blick
hinter die Schlagzeile bzw. für den Täter als Opfer wird hier auch kritisch mit dem System und
den Medien abgerechnet. Dramatischer Abriss eines wahren Ereignisses in New York anno 1972.
23.| The Bucket List (USA — 2007 | Regie: Rob Reiner)
Nicholson, Freeman und Voice-over von letzterem ... kann das grundsätzlich schief gehen?
Sicherlich kein bahnbrechender, aber einfach stimmiger Film über zwei sterbende Männer und
ihren letzten Weg — diverse Lacher inklusive.
24.| Lions For Lambs (USA — 2007 | Regie: Robert Redford)
Redfords(/Drehbuchautor Carnahans) Sicht der Dinge auf den "War on Terrorism" ist dialogge-
triebenes und über weite Strecken schnörkelloses Kino, das zum Mitdenken anregt und mit
überzeugenden Darstellern glänzt. Der obligate Patriotismusschmalz gehört zum Konzept bzw.
ist vertretbar. Freue mich auf eine Zweitsichtung.
Juli 2009:
5.| Ghost World (D·GB·USA — 2001 | Regie: Terry Zwigoff)
Enid (Thora Birch) und wie sie die (Erwachsenen-)Welt sieht. Man hat's nicht leicht während der
Adoleszenz — erst recht nicht, wenn einem das alles ziemlich merkwürdig vorkommt.
Schräg-feiner Film!
8.| The Life Of David Gale (D·USA — 2003 | Regie: Alan Parker)
Ein in bzw. rund um das Thema Todesstrafe eingebetteter Thriller, der bis zum Ende überrascht.
"The crime is clear. The truth is not."
10.| The Interpreter (F·GB·USA — 2005 | Regie: Sydney Pollack)
Alles in allem auf mich letztlich blass wirkender Streifen vom selben Drehbuchautor wie der Film
zuvor. So kann's gehen. Oder lag's hier (auch) an den beiden Hauptdarstellern ...?
12.| The Karate Kid (USA — 1984 | Regie: John G. Avildsen)
John G. Avildsen und sein Rocky für Teenager. Kultig, weckt Erinnerungen ... die Achtziger ...
*tihi*
16.| Evil Angels (AUS·USA — 1988 | Regie: Fred Schepisi)
Die Verfilmung dieses wahren Falles von 1980 macht den medialen Einfluss auf (öffentliche)
Meinung und die Folgen für die Betroffenen deutlich. Und traurig.
17.| The Day Today (GB — 1994 | Regie: Andrew Gillman)
Hier kriegt die mediale Nachrichtenverwurstungsmaschinerie ihr Fett weg. Herrlich schräge &
vielseitige Comedy von der Insel aus (u.a.) der Feder von Steve Coogan & Patrick Marber. Daher
stammen also viele Ideen für "RTL Samstag Nacht" ...
18.| One True Thing (USA — 1998 | Regie: Carl Franklin)
(Sehr) ernstes, gut beobachtetes & beobachtendes Familiendrama, das auch dank glaubwürdiger
Darsteller unter die Haut geht. Empfehlenswert.
19.| Changing Lanes (USA — 2002 | Regie: Roger Michell)
Ich habe leider ein Problem mit dem bei mir selten ankommenden Ben Affleck. Das mag hier sogar
noch gegangen sein, aber das Ganze bleibt m.M.n. trotzdem bestenfalls Durchschnittskost.
Natürlich mit obligatorischem Happy End. *börps*
| Alpha Dog (USA — 2006 | Regie: Nick Cassavetes)
In vielen Belangen ziemlich ansprechende & überzeugende Darstellung der Ereignisse, die zu
einer bitteren, weil unnötigen Tat führ(t)en. Teils erstaunlich, in jedem Fall (richtig) interessant.
Tagline: "Inspired by true events."
| The 4th Floor (USA — 1999 | Regie: Josh Klausner)
Das Grauen in diesem kleinen, dreckigen & unscheinbaren Mietshausthriller kommt langsam, aber
es kommt. Hat mir ganz einfach gut gefallen.
| Tango & Cash (USA — 1989 | Regie: Andrei Konchalovsky et al.)
Simpler Spaß im (typisch gegensätzlichen) Doppelpack. Sly als aalglatter Vorschriftscop im feinen
Zwirn ist die Sichtung schon wert.
20.| The Devil Wears Prada (USA — 2006 | Regie: David Frankel)
Anna Wintour bzw. die Vogue'sche Modewelt wird hier teils bissig und unterhaltsam karikiert.
Ein-Frau-Show der unglaublichen Meryl Streep.
21.| Land Of Plenty (D·USA — 2004 | Regie: Wim Wenders)
Deutsches Kino muss nicht ausschließlich verkopft & schnarchig daherkommen. Aber es kann.
Amerikaner zu sein hat den Vorteil, dass man sich u.U. wenigstens über diesen Film echauffieren
kann. Nichts Weltbewegendes (mehr).
| Glengarry Glen Ross (USA — 1992 | Regie: James Foley)
Da ich mit dieser Rezension mehr oder weniger komplett konform gehe, schreibe ich nur noch:
Absolut brillant!
22.| Rebel Without A Cause (USA — 1955 | Regie: Nicholas Ray)
Dean in seiner zweiten (& vorletzten Kino-)Rolle (überhaupt) als identitätssuchender
Heranwachsender. Die Hollywoodpatina empfinde ich oft als Fluch & Segen zugleich: Es wirkt
vieles etwas hölzern-angestaubt, aber auch unverwechselbar satt theatralisch-dramatisch.
23.| Herr Lehmann (D — 2003 | Regie: Leander Haußmann)
Gediegen lässiger Blick auf deutsche [Lebens-]Kultur in Berlin-Kreuzberg kurz vor der Wende —
ein nostalgisches Zeitdokument nach dem Roman/Drehbuch von Sven Regener.
Und nicht vergessen: Denkt an die Elektrolyte!
25.| The Wrong Man (USA — 1956 | Regie: Alfred Hitchcock)
Beliebtes Hitchcock-Thema? Unverschuldet in missliche Lage gebrachter Mensch versucht, sich
aus selbiger zu lavieren. Gutes, auf Tatsachen basierendes aber/und für meine Begriffe einen
Tick zu lang geratenes Drama mit einem ohnmächtigen Henry Fonda. Der Regiemeister selbst
diesmal ohne Cameo, dafür mit einleitendem Voice-over.
| Låt Den Rätte Komma In (S — 2008 | Regie: Tomas Alfredson)
So finster die Nacht (der deutsche Titel), so besonders ist dieser Film. (Äußerst) stilvoll-skandina-
visch-unterkühlt und kontrastiert mit effektvollen Schockmomenten wird die Geschichte der
Annäherung zwischen zwei heranwachsenden und auf ihre Art ungewöhnlichen Außenseitern
erzählt. Atmosphärisch & künstlerisch beeindruckendes Kino abseits eingefahrener
Sehgewohnheiten — toll.
26.| Eden Lake (GB — 2008 | Regie: James Watkins)
Britischer "Backwood-Horror", der reifer als viele seiner Genrevorgänger und ohne übertriebene
Effekthascherei daherkommt — das schließt das mehr oder weniger offene Ende mit ein. Supi.
| Pieces Of April (USA — 2003 | Regie: Peter Hedges)
Interesse an einem familiären Roadmovie und den Tücken bei der Zubereitung eines Thanksgiving-
Truthahnes? Das ist einer dieser kleinen, intimen "Menschenfilme", die mit ihrem Drehbuch und
den Darstellern lustig-bedrückend zu Herzen gehen. Einfach schön. Und ebenso fotografiert.
27.| Dial M For Murder (USA — 1954 | Regie: Alfred Hitchcock)
Die Adaption des gleichnamigen Bühnenstückes ist mehr oder weniger ein 1-Zimmer-Thriller. Gut
gespielt und so raffiniert perfide, dass es unterhaltsam ist.
| Strangers On A Train (USA — 1951 | Regie: Alfred Hitchcock)
Basierend auf einem Patricia-Highsmith-Roman zieht Hitchcock in diesem Thriller einige
innovativ-wirkungsvolle Register. Und Robert Walker zieht einen auch als Zuschauer in seinen
psychotischen Bann.
28.| I Confess (USA — 1953 | Regie: Alfred Hitchcock)
Montgomery Clift als Priester mit Gewissen & Vergangenheit gerät aufgrund dessen in arge
Bedrängnis. Spannendes Drama mit spannenden Charakteren.
| To Kill A Mockingbird (USA — 1962 | Regie: Robert Mulligan)
Um den Film zu kategorisieren reicht mir ein Wort: Meisterwerk. Auf wunderbare Weise wird hier
eine (ge-)wichtige Geschichte über Vorurteile im weitesten und (ganz nebenbei) Erziehung im
engeren Sinne mit den Erinnerungen an verflossene, unbeschwerte Zeiten als Kind verknüpft. Ich
sollte wohl mal Nelle Harper Lees Roman lesen. Auch Robert Duvall in seiner ersten (kurzen) Rolle
war große Klasse. Was das alles darüber hinaus noch so besonders macht, ist die Musik von Elmer
Bernstein. Eine derartige Filmmusik ist für mich (speziell auch im Vergleich zu bspw. den
vorangegangenen Hitchcocks [auch wenn ich Golden-Age-Komponist Dimitri Tiomkin nicht zu
nahe treten möchte]) ein ganz entscheidender Faktor dafür, ob ein Film eben mehr wird & sein
kann als bewegte Bilder ... genug der Worte — das Hauptthema von Wer die Nachtigall stört zum
Anhören:







© 1997 Masters Film Music

29.| Gerry (USA — 2002 | Regie: Gus Van Sant)
Dieses Experiment ist mit seinen schnittlos "bewegten Standbildern" ein hypnotischer Antifilm.
Gemeinsam einsam, existenziell-natürlich zurückgeworfen auf sich selbst, das Ende verstört.
Experiment [bei mir] gelungen — keinen "Gerry gemacht".
| The Towering Inferno (USA — 1974 | Regie: John Guillermin & Irwin Allen)
So hat ein Katastrophenfilm zu sein. Sentimentalitäten sind erst mal Nebensache, es geht um
Rettung(-saktionen). Dazu noch Paul Newman und Steve McQueen.
30.| The Grapes Of Wrath (USA — 1940 | Regie: John Ford)
Selbstverständlich ist diese Aussage (von mir) höchstgradig vermessen, aber sowohl Pulitzer- wie
Literaturnobelpreis sind für dieses Werk bzw. John Steinbeck wohl mehr als nur gerechtfertigt.
Wenn bereits der Film mit seiner Schlichtheit, aber umso stärkeren (sozialkritisch-menschlichen)
Aussagekraft so beeindruckt, wie soll dann erst der Roman sein? Ich müsste einfach viel mehr
lesen, verdammt. So bin ich zunächst mal John Ford bzw. Drehbuchautor Nunnally Johnson
dankbar.

Fine. Vorerst. :)

Sonntag, 7. Juni 2009

Angels & Demons (Kino) | 30. Mai 2009

USA — 2009 | Regie: Ron Howard (...)

Angels & Demons Teaser-Poster (MEX)Pfingsttrip in die alte Heimat, Kinobesuch in (der römisch-katholischen Diözese) Fulda. Mangels großer Alternativen ging's mit Dan Browns Harvard-Symbologen Robert Langdon (Hanks) auf Schnitzeljagd durch Rom bzw. den Vatikan. Weil der eigentliche Debütroman ("Illuminati" — so der deutsche Titel) dieses Charakters in den Augen des Regisseurs weniger bekannt und "kontrovers" ist als sein (Roman-)Nachfolger, wurde erst jetzt bzw. eben nach dem "Sakrileg" verfilmt. Das Knacken des "Da Vinci Codes" fand ich im direkten Vergleich (also relativ gesehen) allerdings sowohl spannender und "überraschender" als auch innerhalb des Brown'schen Universums reizvoller, in dem der Autor auf mehr oder weniger interessante und opportune Art & Weise geschichtliche Fakten mit verschwörungstheoretischer Fiktion kollidieren lässt. Inwieweit die Bücher mehr sind als (mystifizierende) Unterhaltung kann und werde ich auch nicht beurteilen — Howards Adaptionen bieten in jedem Fall kaum einen Mehrwert. Angels & Demons ist solide inszeniertes Ausstattungskino, das mäßig Spannung aus einem vorgegebenen Countdown bezieht, der den Charakteren (und Schauspielern) gleichzeitig wenig bis keinen Freiraum und sie wie Touristen marionettenartig durch Rom turnen lässt. Das alles geschieht, um den Vatikan vor seiner Zerstörung zu bewahren und letztlich den Gegensatz zwischen Glaube & Wissenschaft als unzeitgemäß zu thematisieren. Hehre Ziele für ein Unterfangen dieser Kategorie ... die römische Kurie hatte jedenfalls kein Interesse, dem Filmteam Dreherlaubnis auf ihrem Grund & Boden zu erteilen.
Am 15. September diesen Jahres erscheint übrigens der dritte Brown-/Langdon-Roman. "The Lost Symbol" wird in Washington, D.C. und mit der Freimaurerloge spielen. Die filmische Umsetzung steht bereits in den Startlöchern.

Notabene: Wer vom Prozedere der Papstwahl bzw. Blick hinter die Mauern des Vatikans fasziniert ist, dem sei zumindest in spielfilmischer Hinsicht The Shoes Of The Fisherman eher ans Herz gelegt.

Freitag, 29. Mai 2009

Star Trek (Kino) | 15. Mai 2009

USA — 2009 | Regie: J.J. Abrams (...)

The question you face is: Which path will you choose?

Star Trek XI Poster (E)7 Jahre nach dem letzten Kinofilm des Franchises (noch mit der Crew um Captain Jean-Luc Picard) begibt sich Abrams & sein (mehr oder weniger Stamm-)Kreativteam auf einen Treck zurück zu den Anfängen der Crew, die die Serie zum Kult machte. "Star Trek 11" ist als TOS-Prequel also mehr ein "Star Trek 0" und verschafft sich auf die Art einen Neustart und dem Zuschauer ein Wiedersehen mit so altbekannten Charakteren wie Kirk, Pille, Scotty oder Spock. Ob Trekkie oder Trekker, ich bin bestimmt alles andere als ein Purist; vielleicht hat mich der Film gerade auch deshalb hervorragend unter- und das gehalten, was der Trailer (2) versprochen hat.

Sicherlich ist die Geschichte an sich mit Elementen wie Zeitreisen, bedrohten Planeten und einem auf Rache sinnenden Bösewicht relativ unspektakulär und gerade letzterer wirkt vergleichsweise blass und wenig furchteinflößend. Die (auch technische) Umsetzung, das Casting der jungen Crew, deren Chemie (allen voran die Kirks & Spocks) empfand ich allerdings als sehr gelungen und der Charme der Originalserie war für mich erkennbar bzw. vorhanden. Erkennbar waren übrigens ebenso ein paar Dinge, die an Star Wars erinnerten ... wie auch immer — wenn am Ende Leonard Nimoy im Voice-over (sinngemäß) die legendären Eröffnungszeilen spricht, ist man gespannt auf die weiteren Pfade, die Abrams einschlagen wird und steht gut gelaunt & "kurzgeweilt" aus dem Kinosessel auf. Manchmal reicht das völlig.

Donnerstag, 28. Mai 2009

» Vue en blog. April-Mai|09

Was konzeptuell bereits hier begonnen wurde, wird jetzt unter der Überschrift » Vue en blog. bzw. dem Label VEB zusammengefasst fortgeführt. Here we go again on our motherfuckin' own:

April 2009:
9.| Mission: Impossible III (D·USA — 2006 | Regie: J.J. Abrams)
Ethan Hunt (Cruise) diesmal in der Hand von Actionagent Abrams. Kurzweilige Unterhaltung mit
gediegen internationalem (Bond-)Flair.
10.| Ben-Hur [TV] (USA — 1959 | Regie: William Wyler)
Immer wieder ein wuchtig-beeindruckendes Filmerlebnis ...
11.| Tropic Thunder (D·USA — 2008 | Regie: Ben Stiller)
Ich hab' verdammt gut gelacht. Herrliche Parodie. Cruise als Les (Wortspiel) "Grossman" rockt
alles weg.
12.| Lucky Number Slevin (D·USA — 2006 | Regie: Paul McGuigan)
Falsches Spiel mit Roger Rabbit? Oder doch nicht. Und wer ist wer? Starker Film mit starken
Schauspielern.
| WALL·E (USA — 2008 | Regie: Andrew Stanton)
Ein weiterer, hervorragender Animationsfilm aus dem Hause Pixar. Mein Liebling ist & bleibt aber
The Incredibles.
13.| Before The Devil Knows You're Dead (GB·USA — 2007 | Regie: Sidney Lumet)
Bitteres/r Familiendrama/-thriller mit tollem Ensemble, stilvoll & unprätentiös von Altmeister
Lumet inszeniert. Sehenswert.
13.-15.| Lost Staffel 1 — Folgen 1-19 (USA — 2004[/2005] | Regie: divers)
Ich glaube, ich habe meine Lieblingsserie gefunden. Und deshalb wird es dazu dann auch mal einen
eigenen Beitrag geben.


17.| Lost Staffel 1 — Folgen 19 & 20 (USA — 2004[/2005] | Regie: divers)
19.| Heroes Staffel 1 — Folgen 1 & 2 (USA — 2006 | Regie: divers)
Die Idee ist trotz (oder gerade wegen) aller aktuellen Superheldenstreifen sicherlich nicht
schlecht, aber sowohl Inszenierung wie auch Charaktere sind mir alles in allem irgendwie zu (aal-)
glatt geraten ...
20.| Lost Staffel 1 komplett (USA — 2004-2005 | Regie: divers)
21.| Heroes Staffel 1 — Folgen 3-6 (USA — 2006 | Regie: divers)
... so richtig warm geworden bin ich mit dem Ganzen also nicht, aber guckbar ist das allemal.


27.-29.| Lost Staffel 2 — Folgen 1-7 (USA — 2004[/2005] | Regie: divers)
Lost in Lost ...
Mai 2009:
1.| Boston Legal Staffel 1 — Folgen 1 & 2 (USA — 2004 | Regie: divers)
Shatner darf als Denny Crane wieder dicke Eier zeigen. "Anwalt-turned-Autor" (& Ehemann von
Michelle Pfeiffer) David E. Kelley in seinem Element. Macht Laune!
| Lost Staffel 2 — Folgen 8-12 (USA — 2004[/2005-2006] | Regie: divers)
3.-9.| Lost Staffel 2 komplett (USA — 2004[/2005-2006] | Regie: divers)
9./10.| Lost Staffel 3 — Folgen 1-12 (USA — 2004[/2006-2007] | Regie: divers)
11.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 1 — Folgen 17-20 (CDN·USA — 2000[/2001] | Regie: divers)
Gil Grissom (spitze: William Petersen) & sein Team lösen akribisch ihre Fälle und es macht einfach
ent-/-spannend Spaß zuzugucken.
13.-17.| Lost Staffel 3 komplett (USA — 2004[/2006-2007] | Regie: divers)
Bergfest. Schade, und gleichzeitig gut zu wissen, dass nach Staffel 6 (2010) die Geheimnisse
gelüftet sind. Oder auch nicht. :) Vorfreude.
17.| Inside Man (USA — 2006 | Regie: Spike Lee)
'Not your average bank robbery movie.' Ollen Clive Owen (cool wie üblich) vs. Denzel Washington
(bzw. eigentlich Christopher Plummer). Und Jodie Foster mischt auch noch mit — mal sehen, ob
die Fortsetzung auch so jut wird.
18.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 1 — Folgen 1-4 (CDN·USA — 2000 | Regie: divers)
Siehe oben.
21.| The Shield Staffel 1 — Folgen 1-4 (USA — 2002 | Regie: divers)
Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen. Wie rappte einst Ice-T: Die Stadt der Engel, Heimat
des Leichensacks. Schonungslose Innenansichten der Verbrechensbekämpfung in L.A. — gerne
mehr.
22.| East Of Eden (USA — 1955 | Regie: Elia Kazan)
Nochmal in Gänze geguckt. James Dean kämpft in seinem ersten von (nur) drei Kinospielfilmen um
Anerkennung, seine Identität als Heranwachsender und die Liebe seines Vaters. Großes
Hollywood, das wohl nur einen Teil des Romans von Literaturnobelpreisträger John Steinbeck
beleuchtet.
23./24.| Lost Staffel 4 — Folgen 1-11 (USA — 2004[/2008] | Regie: divers)
25.| The Dead Zone Staffel 3 — Folge 9 (USA — 2002[/2004] | Regie: divers)
Spin-Off des auf Stephen Kings Roman basierenden, gleichnamigen Films — dessen Tagline: "In his
mind, he has the power to see the future. In his hands, he has the power to change it."

Interessante Serie mit einem sympathischen Anthony Michael Hall. Irgendwie ging ein Eintrag bei dem
ersten, langen VEB-Beitrag verschütt ...

26.| The Good Girl (D·NL·USA — 2002 | Regie: Miguel Arteta)
Dramedy über die großen Gefühlslagen & Perspektiven des Lebens in einer kleinen Stadt. Toll
geschrieben, toll gespielt. Zooey Deschanel ist der Knaller.
28.| The Sopranos Pilot (USA — 1999 | Regie: divers)
Nur mal reingeschnuppert. Wer wissen will, wie's der New Yorker Mafia heutzutage so geht, ist
hier wohl gut aufgehoben. The Godfather, Goodfellas & Analyze This lassen grüßen. James
Gandolfini ist immer gerne gesehen; vielleicht auch irgendwann mal die Serie.
29.| Lost Staffel 4 komplett (USA — 2004[/2008] | Regie: divers)
Completely lost ... und wer ist Jeremy Bentham ... einfach nur genial — watt bin ich gespannt ...!

Was fehlt, wären mittendrin noch ein paar Folgen Frasier. Der Gute läuft ja aber glücklicherweise auch annähernd täglich auf Comedy Central. :)

tbcNebenstehende Grafik wird zukünftig wohl ab & an bei noch nicht abgeschlossenen VEB-Beiträgen auftauchen, die je nach Umfang ein, zwei Monate umfassen werden.

Freitag, 22. Mai 2009

Gran Torino (Kino) | 8. April 2009

AUS·USA — 2008 | Regie: Clint Eastwood (...)

Gran Torino Poster (USA)

War es Marketingkalkül? Wäre das überhaupt nötig gewesen? Ob nötig oder nicht ... Gran Torino ist in Sachen Regie Eastwoods sowohl kommerziell als auch "IMDb-wertungstechnisch" mit (aktuell) Rang #77 erfolgreichster Film und trotzdem weiß ich bis dato immer noch nicht, woher das Gerücht stammt, dass dieser Streifen sein letzter Auftritt vor der Kamera gewesen sein soll — im Dezember vergangenen Jahres erklärte er in jedem Fall noch: "I don’t know. I never think of retirement really. The only reason I ever thought about retiring from the front part of the camera as opposed to the back is sometimes you think, “How many roles are there for someone my age?” I enjoy working. I keep working because I learn something new all the time." Den letzten Nebensatz hat er dann wohl auch mit seinem hiesigen Protagonisten gemein ...

Walt Kowalski (Eastwood) erwartet vor allem nach dem Tod seiner Frau endgültig nichts mehr von seinem Leben außer von allem & jedem in Ruhe gelassen zu werden. Der zynisch-reaktionäre und chronisch unzufriedene Koreakriegsveteran verbirgt seine inneren Konflikte tief in sich und stößt sein Umfeld lieber schnell barsch vor den Kopf bevor dies es mit ihm tun kann. Erst durch die Begegnung mit den ostasiatischen Nachbarn seines Viertels gelingt es Kowalski auf seine alten Tage noch mit sich & seiner Umwelt ins Reine zu kommen.

The thing that haunts a guy is the stuff he wasn't ordered to do.

Beeindruckend, wie Eastwood es einmal mehr schafft, seine parabelartige Geschichte gleichzeitig packend und gefühlvoll (und dabei für meine Begriffe frei von Kitsch und selten belehrend wirkend) auf die Leinwand zu bringen. Ein Drehbuch und Charaktere mit einer klaren Sprache, nur allzu menschlichen Ecken & Kanten sowie einem entspannenden Schuss Ironie sind vielleicht ein paar der Punkte, die diese Gratwanderung möglich und zu einem nachhaltigen und unterhaltsamen Erlebnis machen — zumindest bei diesem Film, in dem es (auch) um Vorurteile, Freundschaft, Vertrauen, Mut und Selbstachtung geht. Dass Walt Kowalski wie eine Art Destillat einiger ehemaliger Eastwood-Verkörperungen erscheint und das erlebt, was er erlebt, macht die Sache zusätzlich tragikomisch. Darüber hinaus ist das diesjährige Interview, das die SZ mit dem Altmeister geführt hat eine echte Empfehlung. Dort wird ebenfalls manches große Wort gelassen ausgesprochen — lesenswert!

Zu guter Letzt gibt es den finalen Song von (u.a.) & mit dem im weitesten Sinne jazzenden Engländer Jamie Cullum, der Gran Torino mit einer wunderbar melancholischen Note abschließt. Ich finde: Große Klasse. Wie der Film.







© 2008 Warner Bros. Entertainment Inc.