Montag, 14. September 2009

District 9 (Kino|OV) | 12. September 2009

NZ·USA — 2009 | Regie: Neill Blomkamp (...)

Beware!

Wo die Ursprünge dieses Films bzw. seines in Johannesburg geborenen und in Kanada lebenden Regisseurs liegen, wurde im "District PJ" etwas weiter unten ja schon halbwegs deutlich. Vor allem aufgrund des dort u.a. verlinkten und empfehlenswerten Kurzfilms Alive In Joburg hatte ich irgendwie einen etwas "seriöseren" Bezug zu resp. Umgang mit der soziopolitischen Problematik der Townships wie Soweto in Südafrika erwartet, zu denen sinngemäß auch der titelgebende District 9 zählt. Spätestens nach dem Ende der einleitenden, spannend-dokumentarischen Schilderung der Ausgangssituation und dem 'hautnahen' Kontakt des humanoiden Protagonisten [sehr überzeugendes Schauspieldebüt des Nicht-Schauspielers Sharlto Copley] mit 'Nicht-Humanem' wird klar, dass das gar nicht der Anspruch des Films ist. Blomkamp zündet peu à peu ein effektvolles und actionreiches Feuerwerk seines Könnens, was sich vollkommen nahtlos einfügende CGI/VFX mit Sinn & Verstand beinhaltet, verliert dabei aber nicht die hochinteressante und durchaus nicht unkritische Geschichte sowie deren Handlungsträger aus dem Auge. Kurzum: Ein ziemlich dreckiges und verspielt-faszinierendes Sci-Fi-Actiondrama fernab von Hollywood, das bis zum "blumigen" Schluss fesselt und Blomkamp für weitere Aufgaben empfiehlt. Ich bin gespannt. Bis dahin: "Support Non-Human Rights".

District 9 Poster (USA)

Sonntag, 13. September 2009

Inglourious Basterds (Kino) | 21. August 2009

D·USA — 2009 | Regie: Quentin Tarantino (...)

Ursprünglich wollten wir in Moon, der im Rahmen des 'FFF' lief — die ausverkaufte Vorstellung brachte uns mangels zeitlicher Alternative in die deutsche Fassung von Tarantinos aktuellstem Streifen, an dessen Idee bzw. Drehbuch er schon einige Jahre werkelte.
Inglourious Gif (USA|D|F)















That's a bingo!

Die Aufteilung des Films in mit Überschriften versehene Kapitel, das Verwenden paralleler Handlungsstränge oder bspw. die mit verschiedenen Schriftarten aufgebauten Eröffnungstitel sind zwar bewusst eingesetzte Stilmittel und alles andere als regisseuruntypisch, waren hier aber auch einige der Punkte, die das Ganze für mich direkt nach der Sichtung zunächst leicht konstruiert-zusammengestückelt resp. weniger aus einem Guss wirken ließen als manch anderes QT-Werk. Vielleicht lag's an der knappen Zeit, die dem großen Popkulturcineasten für den Feinstschliff seiner gut zweieinhalbstündigen Schnittfassung zur Verfügung stand ...?
Wie dem auch sei, bereits im genialen ersten Abschnitt "Es war einmal im von Nazis besetzten Frankreich ..." wird klar wohin die Reise führt: Zu einer gewohnt gediegen-dialoglastigen, optisch gefälligen und von so kurzen wie heftigen Gewaltszenen durchstoßenen Hommage an packende Zweite-Weltkriegsfilme im Italowestern-Gewand [oder vice versa] à la Leone. Lediglich Termin- bzw. stärker noch Zeitgründe verhinderten, dass Ennio Morricone höchstselbst einen ersten eigenen Soundtrack zu einem Tarantino-Film beisteuerte. So bleibt es bei handverlesenen und nach der jeweiligen Inszenierung entsprechend ausgewählten Einzelstücken (vom Maestro et al.), die mich nach meinem unmittelbar ersten Eindruck in der Summe vergleichsweise weniger überzeugten. Ob's mit dem historischen Setting zusammenhing? Man wird sehen. Apropos 'überzeugen' — nicht nur im schon erwähnten Eröffnungskapitel tut dies vor allem einer: der Österreicher Christoph Waltz. Er (samt seiner Texte) schafft es auf überragende Weise seinen komplexen Charakter des SS-Schergen Hans Landa so genüsslich fies-sympathisch rüberkommen zu lassen, dass man sich über jede Minute mit ihm auf der Leinwand freut. Hier zeigen sich u.a. auch einmal mehr Tarantinos Fähigkeiten in Sachen Schauspielerführung — den Einsatz diverser deutscher Akteure (inkl. Til Schweiger) kann ich nur als gelungen bezeichnen!
Trotz meiner kritischen Anmerkungen freue ich mich tierisch auf ein Wiedersehen im O-Ton. Mein Fazit in der Nachwirkung: Ein (ganz) großer Spaß mit dem Prädikat "besonders wertvoll".

P.S.: Das oben mit durchlaufende und m.M.n. ausgezeichnete Filmplakat von Tyler Stout findet sich hier noch in etwas höherer Auflösung.