Donnerstag, 30. September 2010

Dr. Strangelove Or: How I Learned To Stop Worrying And Love The Bomb (BD) | 18. September 2010

GB·US — 1964 | Regie: Stanley Kubrick (...)

Dr. Strangelove Poster (DE)"Peace is our profession." Mir ist das Lachen im Hals stecken geblieben als ich im sehenswerten Bonusmaterial der Scheibe las, dass das seit Ende der '50er tatsächlich das Motto des US Strategic Air Command war ... so viel Humor hätte ich dem Laden gar nicht zugetraut. Dem Genius von Stanley Kubrick ist es zu verdanken, dass er sich genau für die humorige Art entscheidet, um den sich erhitzenden Wahnsinn des Kalten Krieges als solchen bloßzustellen. Was ursprünglich als ernste Adaption des 1958 erschienenen Peter-Bryant-Romans "Red Alert" begann, wird zu einer bissig-treffenden Satire. Ich denke, unter anderem auch gerade deshalb beeindruckt der Streifen nachhaltig. Halsstarrige Militärs, das ewige Ringen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten um den entscheidenden Schritt, voraus zu sein, das Dilemma der nuklearen Abschreckung ... Kubrick schafft es auf einzigartige Weise, fast schon dokumentarisch die Abläufe des "Was wäre wenn ...?"-Szenarios eines ungewollten & unaufhaltbaren atomaren Erstschlags darzustellen und den kriegstreiberischen Popanz gleichzeitig als grotesk zu entlarven — viril-sexuelle Anspielungen inklusive. Nach der Kubakrise 1962 und dem Kennedy-Attentat 1963 seinerzeit sicherlich ziemlich radikal, bis heute in jedem Fall frisch und erhellend. Der vor den Kulissen Hauptverantwortliche für Frische ist Peter Sellers, quasi die Ein-Mann-Show in drei Rollen (als studioseitige Filmfinanzierungsbedingung waren es sogar mal vier). Was der Brite abliefert ist phänomenal und das obwohl die titelgebende Personifikation des [Ex-?!]Nazi-Wissenschaftlers Dr. Merkwürdigliebe erst in Minute 51 aktiv ins Geschehen einrollt. Scott, Hayden, Sätze wie "Gentlemen, you can't fight in here! This is the War Room.", das Set desselben von Ken Adam oder überhaupt die kammerspielartige Inszenierung sind lediglich weitere Teile von vielen, die den Film zu etwas ganz Besonderem machen. Irgendwie hat die Welt wohl auch ein wenig Dusel gehabt, dass aus dieser Satire nie Realität wurde. Hoffentlich bleibt's dabei. "Mein Führer! I can walk!"

Dr. Strangelove Titel (von Pablo Ferro)

Mittwoch, 15. September 2010

Artsy-fartsy

Posterdesign ist wie beispielsweise Filmmusik auch eines dieser künstlerisch eigenständigen Subgenres, die mich am Medium Film faszinieren. Via Collider respektive dem Dunstkreis um das texanische Alamo Drafthouse (< Maus über Link für Kurzinfo) bin ich in letzter Zeit auf diverses Zeug gestoßen, das sich meiner Meinung nach eignet gebloggt zu werden. Namen die mir dabei unter anderen immer wieder begegnen und deren Kunstarbeiten meiner Netzhaut ganz besonders schmeicheln: Der in Montevideo, Uruguay tätige Martin Ansin, der 23-jährige Brite Olly Moss (Saul Bass FTW!) oder der hier schon mal erwähnte Ami Tyler Stout — bitte zu klicken für vergrößerte Darstellung:

Artsy-fartsy PaneelMartin Ansin - Taming LightMartin Ansin - THX 1138Martin Ansin - MetropolisOlly Moss - The Evil DeadOlly Moss - LostOlly Moss - RockyTyler Stout - Hell RideTyler Stout - Låt Den Rätte Komma InTyler Stout - Lost

P.S.: Stichwort THX 1138: Das Posterdesign, das die US-1-Disc-Director's-Cut-DVD des Films ziert, stammt von dem Spanier Manuel Pérez Clemente alias Sanjulián (Baujahr 1941) und ist eines meiner absoluten Lieblingsmotive — dazu irgendwann mal mehr.