Dienstag, 16. November 2010

Vorübergehend außer Betrieb

... nicht das Blog, aber leider alle Audios & Videos, die ich innerhalb diverser Beiträge verlinkt habe. Mein bisheriger Netzspeicherplatzanbieter bplaced.net hat mir den Saft abgedreht, da ich in dessen AGBn übersehen habe, dass er sich nicht als rein externen Dateiableger mit Direktlink-Funktion missbrauchen lässt — wenn dann müsste ich auch die entsprechende Heimseite [= dieses Weblog] dort lagern. Wie ich inzwischen festgestellt habe, ist diese Forderung eigentlich gängige Praxis, das heißt ich muss mir was passend Neues suchen. Bis dahin ist hier erst mal audiovisuelle Ebbe angesagt (bitte nicht über die temporär merkwürdig aussehenden Layouts der betroffenen Einträge wundern ...).

Nachtrag — 2. Januar 2011: Bin gerade am Umstellen/Aktualisieren der Links auf FileDen.com. Seit dem 28.12.'10 versuche ich's mal mit dem Verein. Man wird sehen wie lange ...

Sonntag, 7. November 2010

Carlos (Kino|OmU) | 28. Oktober 2010

DE·FR — 2010 | Regie: Olivier Assayas (...)

Carlos Poster (DE)"Carlos ist der Film, der Baader gerne sein wollte.", so sinngemäß Christoph Ott, Marketing-Mann des deutschen Verleihers NFP vor der D-Premiere des Streifens in Berlin, an der ich dank des "Black-Death-Vitamin-Bs" teilnehmen konnte. Regisseur Assayas samt der kompletten deutschen Hauptdarstellerriege war unter anderem auch zugegen. Für mich ergeben sich auch in Verbindung mit der oben genannten Aussage zwei Probleme: Den Eichinger-Film habe ich noch nicht gesehen, und die gezeigte Kinoschnittfassung ist mit einer Lauflänge von 185 Minuten leider um satte 145 Minuten gegenüber der Originalfassung gekürzt — das als TV-Miniserie angelegte Gesamtkunstwerk gebe ich mir dann wohl bei den Öffentlich-rechtlichen. Trotz allem sollte das Gesehene reichen, um sich ein Bild von dieser ambitionierten französisch-deutschen Koproduktion zu machen; einer Produktion, die sich dem erwachsenen Leben des Venezolaners Ilich Ramírez Sánchez genannt Carlos, der Schakal erstmalig spielfilmisch widmet. Mit einem relativ dokumentarisch-nüchternen Blick auf die Stationen seines Aufstiegs & Falls, lässt der Film dem Zuschauer genügend Raum, sich eine eigene Meinung über den Charakter eines der ab den 70er-Jahren international meistgesuchten Terroristen zu bilden. Nicht nur für jemanden wie mich, der im Gegensatz zur RAF und ihrer Mitglieder bislang kaum etwas über diesen Mann wusste, eigentlich optimal. Und obwohl's durch die Kürzung vor allem im letzten Drittel noch gehetzter wirkte als es die tatsächlichen, hochinteressanten Verhältnisse sowieso schon widerspiegeln, ist das alles unterstützt durch eine enge Kameraführung und überzeugende Optik der verschiedenen Dekaden, vor allem aber durch den Hauptdarsteller ein wuchtig-intensives Erlebnis. Der polyglotte Landsmann von Carlos, Édgar Ramírez, ist durch seine Präsenz und Energie der zentrale und tragende Pfeiler dieses aufwändigen Films. Tolle Leistung — auch der Caster. Ich bin gespannt auf die 5,5-Stunden-Fassung. Unwahrscheinlich, dass die weniger packend ist ...
Danke an J., T. & Walsh! :)

Nachtrag — 8. November 2010: Beim Stöbern für den kommenden Eintrag ins FilmTageBuch bin ich auf dieses vor einigen Tagen geführte, hintergründige Interview mit Monsieur Assayas gestoßen: "Es ist eine der komplexesten Ebenen der Geopolitik."