Samstag, 30. Juli 2011

Inception (Kino|OV) | 2. & 12. November 2010

GB·US — 2010 | Regie: Christopher Nolan (...)







© 2007 EMI

Inception Poster (Laz Marquez)

So. Lang ist's her mit den beiden Sichtungen. Zu lang. Folgende Sätze hatte ich seinerzeit schon mal in den Beitrag hier gepinnt, dann aber nicht weitergeschrieben: "Ein solcher Film ist mir bisher noch nicht untergekommen. Pure Faszination nach der ersten Sichtung, zwiespältige Ernüchterung nach der zweiten." Ich bin jetzt schon neugierig auf die Drittsichtung ... der Reihe nach: Ein anderer Film, der mich zuletzt auf ähnliche Weise begeisterte, war The Matrix. Schnitt zu Inception: Kopfkino im Wortsinn, das ich irgendwie unbedingt noch mal sehen musste. Danach bzw. schon währenddessen machte sich leichte Enttäuschung breit. Nix mit Wiederholung des ursprünglichen Erlebnisses (im Unterschied zu The Matrix).

I guess I thought the dream-space would be all about the visual, but it's more about the feeling.

... und genau daran fehlte es mir. Am Gefühl, den Emotionen. Die Liaison Cobb/Mal/Kids hat mich menschlich, dramatisch so gut wie gar nicht beeindruckt und ich behaupte, den Schauspielern ist diesbezüglich kein Vorwurf zu machen. Wenn ich unter anderem überlege: Bruce Wayne/Rachel ...? Über Nolans Fähigkeit der Darstellung überzeugender Zwischenmenschlichkeit könnte man vielleicht noch etwas weiter diskutieren. Wie dem auch sei, technisch, visuell, allgemein handwerklich ist das wie gewohnt brillant, ein Genuss! Nolans Mainstream-tauglich zubereitetes Opus magnum in Sachen Mindfuck, auf dessen "Entschlüsselung" man sicherlich abgehen kann (visuelle Beispiele: *klick* oder *klick*). Was ist Traum, was Realität. Welche Rolle spielt der Unterschied? Und wäre das alles mit einer gelungenen emotional-involvierenden Seite nicht noch interessanter? Drittsichtung, ich komme ...

'I think positive emotion trumps negative emotion every time.'

Sonntag, 24. Juli 2011

The Tree Of Life (Kino|OV) | 12. Juli 2011

US — 2011 | Regie: Terrence Malick (...)

Weiße Flecken auf der
an den Rändern ausgefransten Karte des eigenen Wissens, der
eigenen Erfahrungen, des eigenen Lebens. Dorthin führt einen Terrence Malicks fünfter
Spielfilm. Teils unbekanntes, teils verschüttetes Territorium, weit draußen,
tief in einem. Ich weiß,
dass ich nichts (oder nur wenig darüber) weiß. Das kann auch ziemlich
erschreckend sein. Der Streifen und/oder Malick sei langweilig, peinlich, prätentiös,
größenwahnsinnig, liest man dann. Erschreckend finde ich gerade, wie schwer es mir fällt,
meine Eindrücke zu ordnen und wenigstens halbwegs treffend zu formulieren. Weit draußen, tief in einem ... dieses ringend Gegensätzliche, Dualistische zieht sich durch den gesamten Film. Ein
Spannungsfeld, in dem sich nicht nur die handelnden Personen bewegen; Erwachsene, Kinder, Vater, Mutter, Söhne. Der Weg der Natur, der Weg der Gnade; Materialität, Spiritualität; Verantwortung, Unschuld; Makro- & Mikrokosmos; Äonen & Augenblicke ... die thematische Bandbreite und Komplexität & die impressionistische Schlichtheit und Leichtigkeit der Inszenierung (Kamera, Schnitt, Musik) — alles fließt. Ich fand das tief bewegend und unglaublich beeindruckend. Genauso wie die Darstellerleistungen, allen voran die der Jungs. Auch wenn ich nur
Oberflächliches über seine Biographie weiß, das lange gereifte Projekt dürfte das bisher
persönlichste des studierten Philosophen Malick sein. Ein Meisterwerk. Episch & intim.
Ich freue mich auf die Blu-ray. Gerne auch in einer Langfassung.
[Anklicken für HQ]The Tree Of Life Poster (CA)
The nuns taught us there were two ways through life — the way of nature and the way of grace. You have to choose which one you'll follow.

Nachtrag — 30. Juli 2011: Stichwort Gegensätzliches. 'Ne ganz andere[, fundierte] Meinung: Der Film ist ein "hyper­reaktio­näres Manifest". Lesenswert (ernst). Das wollte Malick uns also sagen (unernst).