F·I — 1968 | Regie: Sergio Corbucci (...)
Wenn obiges Zitat aus dem Munde eines Klaus-Kinski-Charakters kommt (wie im vorliegenden Fall bei Tigrero alias Loco), ist Vorsicht geboten. Utah, im Winter des Jahres 1898 ... als sich die Wege des stummen Revolvermannes Silence (Jean-Louis Trintignant), des ambitionierten, aber zwischen die Fronten geratenden Sheriffs Burnett (Frank Wolff in einer seiner vielen Westernrollen "all'Italiana") und Loco in dem abgelegenen und eingeschneiten Kaff Snow Hill kreuzen, dauert es nicht allzu lange bis erste Leichen die Wege pflastern. Unter dem Deckmantel des Gesetzes terrorisiert Loco & seine Bande die Gegend, um aus der Kopfgeldjagd auf Vogelfreie ein einträgliches Geschäft zu machen. Burnett wird vom Gouverneur in diesen Winkel des Staates geschickt, um dem Einhalt zu gebieten und erfährt dabei die tatkräftige Unterstützung von Silence, der in Snow Hill allerdings auch noch persönliche Dinge zu klären hat ...
Auch wenn Sergio Leone der (zumindest bekanntere) Markenname in Sachen Italowestern ist, sind die Genrebeiträge seines Namensvetters Corbucci die konsequenteren bzw. kompromissloseren — Il Grande Silenzio bildet da keine Ausnahme. Die fast schon klaustrophobische Atmosphäre, die gleichzeitig durch die Wirkung der Abgeschiedenheit und des dargestellten, strengen Winters erzeugt wird, dürfte bei den sonst meist schweißtreibenden "Spaghettiwestern" einzigartig sein (Corri Uomo Corri hat z.B. noch/auch einige Schneeszenen zu bieten). Dies und ein vor allem durch Klaus Kinskis Loco und dessen Geschäft mit der "Ware Mensch" verkörperter Zynismus lassen das Ganze insgesamt rau & ruppig wirken — kein Vergleich mit dem 'eye candy', das bspw. Leone bietet. Trintignant überzeugt als stummer Racheengel Silence und spielt trotz mangelnden Textes beeindruckend und (innerhalb der vorherrschenden Gesetzlosigkeit) fast schon sympathisch, da er (anders als die 1966 von Corbucci & seinem Bruder erschaffene Genreikone Django) bei seiner Vendetta nicht nur an sich selbst denkt. Mit einer wunderbaren Filmmusik von Ennio Morricone und vor allem der dargestellten Romanze zwischen Silence & Pauline (ein definitiver Hingucker: Vonetta McGee) gelingt es Corbucci bei aller Härte einen sehens- & hörenswerten Kontrast zu bilden. Das Finale ist dann an Konsequenz nicht mehr zu überbieten und einer der Gründe, diesen Film wärmstens zu empfehlen.
Ich kenne Dich ... Du hast den Auftrag, mich umzulegen. Aber da bist Du auf dem Holzweg, ich verlier' nicht die Beherrschung.
Wenn obiges Zitat aus dem Munde eines Klaus-Kinski-Charakters kommt (wie im vorliegenden Fall bei Tigrero alias Loco), ist Vorsicht geboten. Utah, im Winter des Jahres 1898 ... als sich die Wege des stummen Revolvermannes Silence (Jean-Louis Trintignant), des ambitionierten, aber zwischen die Fronten geratenden Sheriffs Burnett (Frank Wolff in einer seiner vielen Westernrollen "all'Italiana") und Loco in dem abgelegenen und eingeschneiten Kaff Snow Hill kreuzen, dauert es nicht allzu lange bis erste Leichen die Wege pflastern. Unter dem Deckmantel des Gesetzes terrorisiert Loco & seine Bande die Gegend, um aus der Kopfgeldjagd auf Vogelfreie ein einträgliches Geschäft zu machen. Burnett wird vom Gouverneur in diesen Winkel des Staates geschickt, um dem Einhalt zu gebieten und erfährt dabei die tatkräftige Unterstützung von Silence, der in Snow Hill allerdings auch noch persönliche Dinge zu klären hat ...
Auch wenn Sergio Leone der (zumindest bekanntere) Markenname in Sachen Italowestern ist, sind die Genrebeiträge seines Namensvetters Corbucci die konsequenteren bzw. kompromissloseren — Il Grande Silenzio bildet da keine Ausnahme. Die fast schon klaustrophobische Atmosphäre, die gleichzeitig durch die Wirkung der Abgeschiedenheit und des dargestellten, strengen Winters erzeugt wird, dürfte bei den sonst meist schweißtreibenden "Spaghettiwestern" einzigartig sein (Corri Uomo Corri hat z.B. noch/auch einige Schneeszenen zu bieten). Dies und ein vor allem durch Klaus Kinskis Loco und dessen Geschäft mit der "Ware Mensch" verkörperter Zynismus lassen das Ganze insgesamt rau & ruppig wirken — kein Vergleich mit dem 'eye candy', das bspw. Leone bietet. Trintignant überzeugt als stummer Racheengel Silence und spielt trotz mangelnden Textes beeindruckend und (innerhalb der vorherrschenden Gesetzlosigkeit) fast schon sympathisch, da er (anders als die 1966 von Corbucci & seinem Bruder erschaffene Genreikone Django) bei seiner Vendetta nicht nur an sich selbst denkt. Mit einer wunderbaren Filmmusik von Ennio Morricone und vor allem der dargestellten Romanze zwischen Silence & Pauline (ein definitiver Hingucker: Vonetta McGee) gelingt es Corbucci bei aller Härte einen sehens- & hörenswerten Kontrast zu bilden. Das Finale ist dann an Konsequenz nicht mehr zu überbieten und einer der Gründe, diesen Film wärmstens zu empfehlen.
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