Freitag, 29. Juni 2007

Predator (DVD) | 26. Juni 2007

USA — 1987 | Regie: John McTiernan (...)

Predator Poster (USA)

There's something out there waiting for us ... and it ain't no man.

Ja, dieses Filmplakat sieht richtig scheiße aus und es passt damit rein optisch bestens in die '80er Jahre. Allerdings waren die '80er auch das Jahrzehnt reinrassigster & kompromissloser Actionfilme und diesbezüglich war es ziemlich eindeutig das Jahrzehnt der steirischen Eiche Arnold Schwarzenegger — angefangen bei Conan The Barbarian, über The Terminator bis hin zu The Running Man (um nur einige zu nennen) ...

Predator, McTiernans zweite Regiearbeit und diejenige vor seinem ultimativen Hit Die Hard, ragt für mich aus verschiedenen Gründen aus all dem Genannten heraus:
Jäger & GejagterSchon mit der an Star Wars erinnernden Eröffnungssequenz, der anschließenden kurz-knackigen Filmsynopsis und dem mit Little Richards "Long Tall Sally" unterlegten Helikopterflug zum Einsatz wird klar, dass hier ein Genremix aus Science-Fiction, '80er-Action der feinsten Sorte und (wie sich rausstellen wird) horrormäßiger Spannung geboten wird. Darüber hinaus fasziniert (mich zumindest) schlicht & einfach die Basisstory des extraterrestrischen Trophäensammlers gegen die "sieben kleinen Negerlein" einer Kommando-Spezialeinheit sowie deren Charaktere inklusive dem des Predators selbst (von Kreaturen-Meister Stan Winston). Die Rolle des Ex-Gouverneurs von Minnesota Jesse 'Goddamn Sexual Tyrannosaurus' Ventura stellt hier in Sachen Testosteron- & Einzeiler-Verteilung alles in den Schatten ...!
Die (Dschungel-)Atmosphäre, ein letztlich simples, aber gelungenes Drehbuch und die effektvoll-brachiale Musik von Alan Silvestri sind weitere Zutaten, die diesen Film zu etwas Besonderem und Spaß ohne Ende machen.

You're hit. You're bleeding, man.
— I ain't got time to bleed.

Montag, 25. Juni 2007

Schindler's List (DVD) | 17. Juni 2007

USA — 1993 | Regie: Steven Spielberg (...)
Schindler's List Poster (USA)












The list ... is life. All around its margins lies the gulf.

Oskar Schindler* — NSDAP-Mitglied, Geschäftsmann, Bonvivant ... ein hedonistischer Opportunist, dem der Krieg gerade recht war, um daraus persönliches Kapital zu schlagen. Eines kann man dem "Mitschwimmer" allerdings nicht vorwerfen: verloren gegangene Menschlichkeit, mangelndes, rudimentäres Unrechtsbewusstsein und fehlender Mut zur Entscheidung in all dem unsäglichen Wahnsinn und Leid, das sich rundherum abspielen sollte und abspielte. Die blanke und unideologische Erkenntnis bringt Schindler im Verlauf der Zeit dazu, dem Genozid der Juden durch die Nazis das ihm Mögliche entgegenzusetzen und auf diese Weise Leben zu retten ...Arbeitslager Płaszów
Eine filmische Umsetzung der Holocaust-Thematik kann wohl immer nur ein kleiner Ausschnitt, eine kleine Episode dieser monströsen Tragödie sein, von der ich nach wie vor glaube, dass man sie nicht wirklich begreifen kann; dies ist m.M.n. auch mit ein Grund, warum solche Filme eher zwiespältig aufgenommen werden (für mich umso erstaunlicher, dass Schindlers Liste in der ja doch ansatzweise repräsentativen IMDb so prominent platziert ist). Regisseur Spielberg ist mit seiner auf dem Thomas-Keneally-Roman "Schindler's Ark" basierenden Verfilmung einer ebensolchen historischen Episode ein wie ich finde ehrlicher und bewegender Einblick gelungen. Ein Einblick, der einen auch durch die Schwarz-Weiß-Darstellung, die Handkameraoptik, eine passende, melancholische Filmmusik von John Williams und hervorragende Schauspielerleistungen von Neeson (Schindler), Kingsley (Itzhak Stern), Fiennes (als hoffnungslos überforderter Soziopath Amon Göth) u.a. emotional tief beeindruckt und fassungslos zum Nachdenken bringt.

Neeson|Kingsley"By law I have to tell you, sir, I'm a Jew."
"Well, I'm a German. So there we are."

* An dieser Stelle mal Grundsätzliches in diesem Blog: Dass Wikipedia nicht der Weisheit letzter
Schluss ist, sollte klar sein; allerdings denke ich auch, dass es schlechtere Alternativen gibt, um sich
einen ersten thematischen Überblick zu verschaffen.

Dienstag, 19. Juni 2007

The Big Easy

... so lautet der Name einer 'Kompilation', die ich die Tage für zwei gute Bekannte anlässlich deren Geburtstage als Geschenk zusammengestellt habe.
Die Musik stammt dabei aus meiner mittlerweile doch recht ansehnlichen Sammlung an sogenanntem Easy Listening oder Lounge — beides Begriffe, die heutzutage leider mehr oder weniger inflationär missbraucht werden; allerdings nicht in diesem Fall ...
Basis der Sammlung sind u.a. so hervorragende Samplerserien wie Easy Tempo, The Mood Mosaic oder Dusty Fingers (dies ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was in dieser Richtung an großartigen Veröffentlichungen verfügbar ist ...).

Zeitlicher Schwerpunkt der Zusammenstellung hier sind die '60er & '70er Jahre, stiltechnisch reicht die Palette u.a. von Big Band Swing/Jazz über Soundtracks und sog. Library Music bis hin zu Exotica.

Langer Rede kurzer Sinn — hier die Titelliste:

1) Roy Budd - Goodbye Carter! (aus dem Film Get Carter, 1971) | 3:42
2) Reg Tisley & John Gray - Jumbo Waltz | 2:55
3) Syd Dale - The Penthouse Suite | 1:56
4) The Dierdre Wilson Tabac - I Can't Keep From Crying Sometimes | 3:24
5) Augusto Martelli - Mood (aus dem Film Il Dio Serpente, 1970) | 3:03
6) Bert Kämpfert & His Orchestra - Afrikaan Beat | 2:29
7) Armando Sciascia - Estasi Tropicana (aus dem Film Tropico Di Notte, 1961) | 2:30
8) The Buddy Rich Big Band - Wack Wack | 3:18
9) John Barry - Into Miami (aus dem Film Goldfinger, 1964) | 0:59
10) David Lindup - The Zodiac | 3:09
11) Jacknife Lee - Here Kitty Kitty | 3:47
12) Kent Schneider - The Church Is Within Us, Oh Lord | 2:49
13) Hingrass - Los Palos | 3:15
14) Armando Trovajoli - Theme For A Murderer (aus dem Film A Special Magnum For Tony Saitta,
1976) | 2:26
15) David Axelrod - Holy Thursday | 5:31
16) Stelvio Cipriani - Papaya (aus dem Film La Polizia Ha Le Mani Legate, 1974) | 2:35
17) Pucho & The Latin Soul Brothers - Walk On By | 2:36
18) Kenny Baker & Roland Shaw Orchestra - Soul Sauce | 2:41
19) Les Baxter - One Thousand Cockatoos | 2:31
20) Alan Hawkshaw - Dave Allen At Large | 1:51
21) Jerry Goldsmith - Galaxy A-Go-Go (Or Leave It To Flint) [aus dem Film Our Man Flint, 1966] | 2:16
22) Duke Pearson - Ground Hog | 3:06
23) Piero Umiliani - Kenya | 4:28
24) Herbie Hancock - Bring Down The Birds | 1:47
25) Sven Libaek - Misty Canyon | 2:44
26) Michel Polnareff - Voyages | 2:52
27) Ennio Morricone - Ridevi (gesungen von Milva) [Cover des Stückes Amore Come Dolore aus
dem Film Le Foto Proibite Di Una Signora Per Bene, 1970] | 3:36

Das Ganze gibt's hier auch zum Runterladen & Anhören (falls nicht mehr, bitte kommentierend weinen); Laufzeit: 78:27.
Kommentare erwünscht — viel Spaß!

Freitag, 15. Juni 2007

The Chronicles Of Riddick (DVD) | 13. Juni 2007

USA — 2004 | Regie: David Twohy (...)

The Chronicles Of Riddick Poster (USA)Auch diese DVD stammt aus der Rubrik "Weihnachtswichteln mit Cinefacts" ...

Testosteron-Titan Vin Diesel alias Richard B. Riddick muss sich in diesem Film seiner Vergangenheit und (wenn auch wie üblich widerwillig-pflichtbewusst) den durch's Universum marodierenden, sektenhaften Necromongern stellen. Dabei gibt es gewohnt markig-sonore Einzeiler, ambitionierte Action in Musikvideoästhetik und visuelle Effekte satt, so dass die Entscheidung "Convert or Fight" für Riddick kein wirkliches Problem darstellt.

Schon bei der Eröffnungssequenz wird klar, dass das Ganze hier in Sachen Ausstattung & Setting nur noch bedingt etwas mit dem "Independent-Gefühl" des Vorgängers zu tun hat, dem atmosphärisch durchaus ansehnlichen & interessanten Sci-Fi-Survival-Film Pitch Black. Chronicles kann zwar diesbezüglich in Ansätzen mithalten, aber ich konnte mich ab & an nicht dem Eindruck erwehren, dass an einigen Stellen übers Ziel hinausgeschossen wurde.

Alles in allem geht der Film auch ohne einen Sequel-Vergleich schon in Ordnung, aber für einen Verbleib in meiner Sammlung reicht das nicht.

Crematoria"There's gonna be one speed ... mine.
If you can't keep up, don't step up — you'll just die."

Mittwoch, 13. Juni 2007

Mimic 2 (DVD) | 11. Juni 2007

USA — 2001 | Regie: Jean de Segonzac (...)

Mimic 2 Poster (USA)Dieses filmische Kleinod habe ich ebenfalls (wie schon KOH) der Weihnachtswichtel-Aktion des Cinefacts-Forums zu verdanken ... und da ich das gute Stück nicht ungesehen loswerden wollte, folgt jetzt hier anstandshalber auch ein (diesmal tatsächlich kurzer) Eintrag ins 'FTB'.

Keine Ahnung, ob man dafür den von Guillermo del Toro (El Laberinto Del Fauno) verfilmten Vorgänger dieser "Mutti Natur schlägt zurück"-B-Produktion gesehen haben sollte, aber mich konnte weder die dünne Story, noch die mageren Schauspielerleistungen/Dialoge überzeugen. Und nur wegen eines höheren Trashfaktors kann ich mich per se auch nicht für einen Film begeistern (Ausnahmen bestätigen die Regel); bis auf teilweise ganz anständige Effekte gibt's hier m.M.n. nichts zu sehen — bitte gehen Sie weiter.

... und der Neger da hat mitgemacht.

Test eins, zwo ...: Mal YouTube hier ins Blog einbauen.
[Beitrag am 1. Februar 2010 umgestellt auf eigenen Speicherplatz (seit 28.12.'10 neu) + NonverBlaster:hover.]

Und um ein wenig Abwechslung reinzubringen, gibbet was aus der guten, alten Axel Döpfner Show (also noch lange bevor Flitzpiepe Pocher ans Lustigsein dachte):

Dirty Harry

... zu einer Zeit als Peter Rütten noch das "Comedyzepter" der Show in der Hand hatte [Rütten ist auch jener welcher für "Die Klinsmännchen" verantwortlich zeichnet ...].

Wohl an: Viel Spaß beim flashigen Abhotten.










Dienstag, 12. Juni 2007

The Lord Of The Rings Trilogy — S.E. Editions (DVD) | 30. Mai 2007

NZ·USA — 2001 — The Fellowship Of The Ring | Regie: Peter Jackson (...)
NZ·USA — 2002 — The Two Towers | Regie: Peter Jackson (...)
NZ·USA — 2003 — The Return Of The King | Regie: Peter Jackson (...)


TFOTR Poster (USA) TTT Poster (USA) TROTK Poster (USA)

Three Rings for the Elven-kings under the sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
Nine for Mortal Men doomed to die,
One for the Dark Lord on his dark throne
In the Land of Mordor where the Shadows lie.
One Ring to rule them all, One Ring to find them,
One Ring to bring them all and in the darkness bind them
In the Land of Mordor where the Shadows lie.


Ähnlich wie Christopher Lee versucht, einmal jährlich den Ring zu lesen, verspüre ich auch in regelmäßig unregelmäßigen Abständen das Verlangen, mich für einen Tag nach Mittelerde zu verabschieden — jetzt war es mal wieder soweit ...

Ich hatte über die Jahre zwar schon einiges von dem Faszinosum Der Herr der Ringe vernommen, war aber aufgrund des Genres gepaart mit meiner (leider chronischen) Lesefaulheit immer nur bedingt interessiert.Der Eine Ring
Dann: 19. Dezember 2001. Erster (von mehreren) Kinobesuch(en) für Die Gefährten — seitdem muss ich schon zugeben, dass es mich erwischt hat(te) ...
Glücklicherweise hatte ein Kollege die drei Bücher im Regal stehen [diese alte Carroux-Übersetzung]; die Freizeit zwischen den Jahren wurde genutzt und ich las die Trilogie (die bei der Erstveröffentlichung [UK: Juli 1954 | USA: Oktober '54] nur aus drucktechnischen Gründen als solche angelegt wurde) in etwas über 10 Tagen durch — ohne Zweifel mein persönlich genialstes Leseerlebnis bisher.
Inzwischen habe ich sowohl den Ring, als auch den Hobbit und das Silmarillion, die Genesis Mittelerdes, mehrfach gelesen und dabei wird es nicht bleiben ...
Den Ring besitze ich nur auf englisch: die in rotes Leder gebundene und mit einem massiven Schuber versehene Houghton Mifflin Co. Ausgabe hielt und halte ich für eine der schönsten/zeitlosesten; das enstprechende Hobbit-Pendant werde ich mir noch zulegen, genauso wie eine englische Ausgabe des Silmarillion [mein derzeitiger Favorit ist die von Easton Press, die bei eBay immer mal wieder zu bekommen ist].

Sam & FrodoOhne jetzt an dieser Stelle großartig auf das "Phänomen Ring" einzugehen, so ist es trotzdem beeindruckend, dass dieses von 1936-'49 entstandene Werk eines britischen Philologie-Professors Generation um Generation in seinen Bann zieht und zum weltweit wohl bekanntesten Stück Literatur des 20. Jahrhunderts wurde. Für mich ist ein Schlüssel dazu schlicht & ergreifend das, was Tolkien selbst auch u.a. im Vorwort des Buches beschreibt: trotz all seiner persönlichen Erfahrungen während des 1. Weltkrieges und unter dem Eindruck des 2. Weltkrieges während der Schreibphase(n), ist der Ring eben keine deutbare Allegorie auf zeitgeschichtliche Umstände. Natürlich lassen sich diverse Erklärungsansätze finden, die mehr oder weniger direkt das Leben Tolkiens reflektieren, aber letztlich ist es m.M.n. eine Geschichte über tiefste menschliche Gefühle und Werte, deren Reiz darin liegt, dass jeder Mensch etwas damit anfangen und seine persönlichen Erfahrungen darin einbringen kann — der Ring bleibt trotz der unglaublichen Komplexität und komplizierten Erzählstruktur einfach zeitlos.

BaumbartIch denke, Peter Jackson, seine Frau Fran Walsh und Drehbuch-Co-Autorin Philippa Boyens waren bei der filmischen Umsetzung dieses (nach wie vor unverfilmbaren) Buches in genau diesen Punkten erfolgreich. Auch wenn einige "Verfremdungen" vorgenommen wurden (beispielsweise Arwen; Faramir; das Auftauchen der Elben bei der Schlacht um Helm's Deep oder der Wegfall des Charakters Tom Bombadil), so sind diese (vielleicht mit Ausnahme Baumbarts bzw. dessen Entscheidung[en]) nachvollziehbar und akzeptabel — doch viel wichtiger: das "Gefühl" der Geschichte und Mittelerdes wurde nahezu so perfekt eingefangen, dass es gelungen ist, aus dem zeitlosen Buch- ein zeitloses Filmerlebnis zu machen (und das will bei einer Nettolauflänge von knapp elf Stunden schon was heißen ...).

Neben den unzähligen Talenten und Künstlern, die das Buch auf die Leinwand brachten, sei hier speziell der Filmkomponist genannt: Howard Shore.
Den epischen Ausmaßen der Vorlage und der Filme ist die Ring-Musik des Kanadiers mehr als gewachsen & würdig bzw. trägt sie wie bei eigentlich jedem herausragenden Film einen großen Teil zum Erfolg bei.
An den derzeit wie die Filme im Jahrestakt veröffentlichten Complete Recordings der Trilogie führt für Filmmusikliebhaber und Sammler kein Weg vorbei — atemberaubend & grandios ... an dieser Stelle müssen diese Adjektive mal erlaubt sein. Möchten Sie mehr wissen?
TFOTR: Klick + Klack | TTT: Klick + Klack | TROTK: Klick + Klack.

Ansonsten gilt auch für diesen Text sinngemäß der letzte Absatz meines KOH-BeitragesMichael Pellerin ist in diesem Zusammenhang lobend zu erwähnen: Wahnsinn ...

Zum Abschluss und der Vollständigkeit halber anbei noch folgende Links:
TheOneRing®.net | The Encyclopedia of Arda | Ardapedia (deutsch)