Juni 2009:
1./2.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 1 — Folgen 5-12 (CDN·USA — 2000[/2001] | Regie: divers)
4./5.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 2 — Folgen 13-20 (CDN·USA — 2000[/2002] | Regie: divers)
6.| Capote (CDN·USA — 2005 | Regie: Bennett Miller)
Nach der Lesung des genrebildenden Tatsachenromans dieses "Making-of" dazu gesehen. Philip
Seymour Hoffman brilliert (einmal mehr) in einem ruhigen, aber fesselnden Film, der nuanciert die
Person Truman Capote und die Entstehung des Buches beleuchtet. Hochinteressant ...
| In Cold Blood (USA — 1967 | Regie: Richard Brooks)
... und gleich noch die "Tatsachenverfilmung" an sich hinterher. Die hohe IMDb-Wertung kann ich
nicht ganz nachvollziehen — die Essenz des Buches, der unverstellte und dokumentarische Blick
hinter die Kulissen eines (wahren) Verbrechens wird von einem auf Standardthriller gebürsteten
Film verdeckt. Als Ergänzung zu Capote sicher interessant, aber mit Ausnahme des Schauspiels
Robert Blakes und wenigen Rückblenden seines Charakters gibt es für meine Begriffe
kaum einen lohnenden Mehrwert.
| Go (USA — 1999 | Regie: Doug Liman)
Dass es einem als Außenstehender tierischen Spaß machen kann, dem sich entfaltenden Chaos
eines in die Buchse gegangenen Drogendeals zuzusehen, beweist dieser Film. Kurzweil aus
mehreren Perspektiven garantiert plus dem passend-schnieken Soundtrack — don't do drugs.
7.| The Remains Of The Day (GB·USA — 1993 | Regie: James Ivory)
Vor zeitgeschichtlich-spannendem Hintergrund gibt Hopkins stilvoll & rührend bis zuletzt einen
pflichtbewussten Butler, dem bewusst wird, dass die Pflicht ihn seines Lebens beraubt hat.
Makellose und bemerkenswerte Einblicke gewährende Verfilmung eines Romans von Kazuo
Ishiguro. Großes Kino.
| Red Dragon (D·USA — 2002 | Regie: Brett Ratner)
Prison Break mal ausgenommen, hätte ich das Miami-Boy Rattner gar nicht zugetraut: Dieses
Manhunter-Remake hat mich mehr oder minder komplett überzeugt. Packender Thriller (mit
exquisiter Schauspielerriege) im Dunstkreis des Charakters Dr. Hannibal Lecter.
10.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 2 — Folgen 21-23 (komplett) [CDN·USA — 2000[/2002] |
Regie: divers]
13.| Lost Highway (F·USA — 1997 | Regie: David Lynch)
Mich fasziniert das Lynch'sche Kopfkino jedes Mal. Wer ist wer & was ist was ... Auch hier
beeindruckt Robert Blake als der Mystery Man. Grandios-merkwürdig-düster. Happy discussing.
14.| Italiensk For Begyndere (DK·S — 2000 | Regie: Lone Scherfig)
Mein erster, bewusster Dogma-Film. Verlust & Sehnsucht, Tod & Liebe in einer anonymen
Kleinstadt. Die Skandinavier sind mir sympathisch (siehe auch weiter unten ...). Film so
unmittelbar hautnah, dass man beim Zuschauen ein Teil davon wird. Davon bitte mehr!
16./18./19.| CSI: Crime Scene Investigation Staffel 3 — Folgen 13-20 (CDN·USA — 2000[/2003] | Regie:
divers)
Die Serie ist dafür zwar u.a. auch bekannt, aber mir ist hier irgendwie zum ersten Mal bzw. ganz
bewusst der inszenatorische Einsatz der Musik aufgefallen — Details dazu finden sich bspw. hier.
20.| Kolja (CZ — 1996 | Regie: Jan Sverák)
Überzeugter Junggeselle trifft aufgrund widriger Umstände auf hilfebedürftigen 5-Jährigen. Ein
sehr charmanter und berührender Film, der das ungleiche Paar und ganz beiläufig mit gutem
Auge auch die alltäglichen sowie politischen Befindlichkeiten in der Tschechoslowakei Ende 1989
beobachtet. Sehenswert!
| The Poseidon Adventure (USA — 1972 | Regie: Ronald Neame)
Wenn schon Katastrophe, dann wenigstens eine Verfilmung aus den '70ern. Aber ohne Gene
Hackman als zupackender Priester wäre die Poseidon bei mir endgültig abgesoffen.
21.| My Cousin Vinny (USA — 1992 | Regie: Jonathan Lynn)
Joe Pesci läuft als ahnungsloser Anwalt aus der Großstadt bei der Verteidigung seines Cousins in
der Provinz langsam aber sicher zu Hochform auf. SEHR amüsante & eigenwillige Justizkomödie
mit Hindernissen und einer genialen Marisa Tomei.
22.| Before Sunrise (A·CH·USA — 1995 | Regie: Richard Linklater)
Zufällige Zugbekanntschaft zwischen zwei verwandten Seelen führt zu einem Tag & einer Nacht
in Wien bzw. einer bittersüßen Romanze voller poetischer & profaner Gespräche. Irgendwie
einzigartig magisch.
| Dog Day Afternoon (USA — 1975 | Regie: Sidney Lumet)
Ein wie ein Tier spielender Al Pacino hat einen wahrhaftig hundsmäßigen Tag ... Mit einem Blick
hinter die Schlagzeile bzw. für den Täter als Opfer wird hier auch kritisch mit dem System und
den Medien abgerechnet. Dramatischer Abriss eines wahren Ereignisses in New York anno 1972.
23.| The Bucket List (USA — 2007 | Regie: Rob Reiner)
Nicholson, Freeman und Voice-over von letzterem ... kann das grundsätzlich schief gehen?
Sicherlich kein bahnbrechender, aber einfach stimmiger Film über zwei sterbende Männer und
ihren letzten Weg — diverse Lacher inklusive.
24.| Lions For Lambs (USA — 2007 | Regie: Robert Redford)
Redfords(/Drehbuchautor Carnahans) Sicht der Dinge auf den "War on Terrorism" ist dialogge-
triebenes und über weite Strecken schnörkelloses Kino, das zum Mitdenken anregt und mit
überzeugenden Darstellern glänzt. Der obligate Patriotismusschmalz gehört zum Konzept bzw.
ist vertretbar. Freue mich auf eine Zweitsichtung.
Juli 2009:
5.| Ghost World (D·GB·USA — 2001 | Regie: Terry Zwigoff)
Enid (Thora Birch) und wie sie die (Erwachsenen-)Welt sieht. Man hat's nicht leicht während der
Adoleszenz — erst recht nicht, wenn einem das alles ziemlich merkwürdig vorkommt.
Schräg-feiner Film!
8.| The Life Of David Gale (D·USA — 2003 | Regie: Alan Parker)
Ein in bzw. rund um das Thema Todesstrafe eingebetteter Thriller, der bis zum Ende überrascht.
"The crime is clear. The truth is not."
10.| The Interpreter (F·GB·USA — 2005 | Regie: Sydney Pollack)
Alles in allem auf mich letztlich blass wirkender Streifen vom selben Drehbuchautor wie der Film
zuvor. So kann's gehen. Oder lag's hier (auch) an den beiden Hauptdarstellern ...?
12.| The Karate Kid (USA — 1984 | Regie: John G. Avildsen)
John G. Avildsen und sein Rocky für Teenager. Kultig, weckt Erinnerungen ... die Achtziger ...
*tihi*
16.| Evil Angels (AUS·USA — 1988 | Regie: Fred Schepisi)
Die Verfilmung dieses wahren Falles von 1980 macht den medialen Einfluss auf (öffentliche)
Meinung und die Folgen für die Betroffenen deutlich. Und traurig.
17.| The Day Today (GB — 1994 | Regie: Andrew Gillman)
Hier kriegt die mediale Nachrichtenverwurstungsmaschinerie ihr Fett weg. Herrlich schräge &
vielseitige Comedy von der Insel aus (u.a.) der Feder von Steve Coogan & Patrick Marber. Daher
stammen also viele Ideen für "RTL Samstag Nacht" ...
18.| One True Thing (USA — 1998 | Regie: Carl Franklin)
(Sehr) ernstes, gut beobachtetes & beobachtendes Familiendrama, das auch dank glaubwürdiger
Darsteller unter die Haut geht. Empfehlenswert.
19.| Changing Lanes (USA — 2002 | Regie: Roger Michell)
Ich habe leider ein Problem mit dem bei mir selten ankommenden Ben Affleck. Das mag hier sogar
noch gegangen sein, aber das Ganze bleibt m.M.n. trotzdem bestenfalls Durchschnittskost.
Natürlich mit obligatorischem Happy End. *börps*
| Alpha Dog (USA — 2006 | Regie: Nick Cassavetes)
In vielen Belangen ziemlich ansprechende & überzeugende Darstellung der Ereignisse, die zu
einer bitteren, weil unnötigen Tat führ(t)en. Teils erstaunlich, in jedem Fall (richtig) interessant.
Tagline: "Inspired by true events."
| The 4th Floor (USA — 1999 | Regie: Josh Klausner)
Das Grauen in diesem kleinen, dreckigen & unscheinbaren Mietshausthriller kommt langsam, aber
es kommt. Hat mir ganz einfach gut gefallen.
| Tango & Cash (USA — 1989 | Regie: Andrei Konchalovsky et al.)
Simpler Spaß im (typisch gegensätzlichen) Doppelpack. Sly als aalglatter Vorschriftscop im feinen
Zwirn ist die Sichtung schon wert.
20.| The Devil Wears Prada (USA — 2006 | Regie: David Frankel)
Anna Wintour bzw. die Vogue'sche Modewelt wird hier teils bissig und unterhaltsam karikiert.
Ein-Frau-Show der unglaublichen Meryl Streep.
21.| Land Of Plenty (D·USA — 2004 | Regie: Wim Wenders)
Deutsches Kino muss nicht ausschließlich verkopft & schnarchig daherkommen. Aber es kann.
Amerikaner zu sein hat den Vorteil, dass man sich u.U. wenigstens über diesen Film echauffieren
kann. Nichts Weltbewegendes (mehr).
| Glengarry Glen Ross (USA — 1992 | Regie: James Foley)
Da ich mit dieser Rezension mehr oder weniger komplett konform gehe, schreibe ich nur noch:
Absolut brillant!
22.| Rebel Without A Cause (USA — 1955 | Regie: Nicholas Ray)
Dean in seiner zweiten (& vorletzten Kino-)Rolle (überhaupt) als identitätssuchender
Heranwachsender. Die Hollywoodpatina empfinde ich oft als Fluch & Segen zugleich: Es wirkt
vieles etwas hölzern-angestaubt, aber auch unverwechselbar satt theatralisch-dramatisch.
23.| Herr Lehmann (D — 2003 | Regie: Leander Haußmann)
Gediegen lässiger Blick auf deutsche [Lebens-]Kultur in Berlin-Kreuzberg kurz vor der Wende —
ein nostalgisches Zeitdokument nach dem Roman/Drehbuch von Sven Regener.
Und nicht vergessen: Denkt an die Elektrolyte!
25.| The Wrong Man (USA — 1956 | Regie: Alfred Hitchcock)
Beliebtes Hitchcock-Thema? Unverschuldet in missliche Lage gebrachter Mensch versucht, sich
aus selbiger zu lavieren. Gutes, auf Tatsachen basierendes aber/und für meine Begriffe einen
Tick zu lang geratenes Drama mit einem ohnmächtigen Henry Fonda. Der Regiemeister selbst
diesmal ohne Cameo, dafür mit einleitendem Voice-over.
| Låt Den Rätte Komma In (S — 2008 | Regie: Tomas Alfredson)
So finster die Nacht (der deutsche Titel), so besonders ist dieser Film. (Äußerst) stilvoll-skandina-
visch-unterkühlt und kontrastiert mit effektvollen Schockmomenten wird die Geschichte der
Annäherung zwischen zwei heranwachsenden und auf ihre Art ungewöhnlichen Außenseitern
erzählt. Atmosphärisch & künstlerisch beeindruckendes Kino abseits eingefahrener
Sehgewohnheiten — toll.
26.| Eden Lake (GB — 2008 | Regie: James Watkins)
Britischer "Backwood-Horror", der reifer als viele seiner Genrevorgänger und ohne übertriebene
Effekthascherei daherkommt — das schließt das mehr oder weniger offene Ende mit ein. Supi.
| Pieces Of April (USA — 2003 | Regie: Peter Hedges)
Interesse an einem familiären Roadmovie und den Tücken bei der Zubereitung eines Thanksgiving-
Truthahnes? Das ist einer dieser kleinen, intimen "Menschenfilme", die mit ihrem Drehbuch und
den Darstellern lustig-bedrückend zu Herzen gehen. Einfach schön. Und ebenso fotografiert.
27.| Dial M For Murder (USA — 1954 | Regie: Alfred Hitchcock)
Die Adaption des gleichnamigen Bühnenstückes ist mehr oder weniger ein 1-Zimmer-Thriller. Gut
gespielt und so raffiniert perfide, dass es unterhaltsam ist.
| Strangers On A Train (USA — 1951 | Regie: Alfred Hitchcock)
Basierend auf einem Patricia-Highsmith-Roman zieht Hitchcock in diesem Thriller einige
innovativ-wirkungsvolle Register. Und Robert Walker zieht einen auch als Zuschauer in seinen
psychotischen Bann.
28.| I Confess (USA — 1953 | Regie: Alfred Hitchcock)
Montgomery Clift als Priester mit Gewissen & Vergangenheit gerät aufgrund dessen in arge
Bedrängnis. Spannendes Drama mit spannenden Charakteren.
| To Kill A Mockingbird (USA — 1962 | Regie: Robert Mulligan)
Um den Film zu kategorisieren reicht mir ein Wort: Meisterwerk. Auf wunderbare Weise wird hier
eine (ge-)wichtige Geschichte über Vorurteile im weitesten und (ganz nebenbei) Erziehung im
engeren Sinne mit den Erinnerungen an verflossene, unbeschwerte Zeiten als Kind verknüpft. Ich
sollte wohl mal Nelle Harper Lees Roman lesen. Auch Robert Duvall in seiner ersten (kurzen) Rolle
war große Klasse. Was das alles darüber hinaus noch so besonders macht, ist die Musik von Elmer
Bernstein. Eine derartige Filmmusik ist für mich (speziell auch im Vergleich zu bspw. den
vorangegangenen Hitchcocks [auch wenn ich Golden-Age-Komponist Dimitri Tiomkin nicht zu
nahe treten möchte]) ein ganz entscheidender Faktor dafür, ob ein Film eben mehr wird & sein
kann als bewegte Bilder ... genug der Worte — das Hauptthema von Wer die Nachtigall stört zum
Anhören:
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29.| Gerry (USA — 2002 | Regie: Gus Van Sant)
Dieses Experiment ist mit seinen schnittlos "bewegten Standbildern" ein hypnotischer Antifilm.
Gemeinsam einsam, existenziell-natürlich zurückgeworfen auf sich selbst, das Ende verstört.
Experiment [bei mir] gelungen — keinen "Gerry gemacht".
| The Towering Inferno (USA — 1974 | Regie: John Guillermin & Irwin Allen)
So hat ein Katastrophenfilm zu sein. Sentimentalitäten sind erst mal Nebensache, es geht um
Rettung(-saktionen). Dazu noch Paul Newman und Steve McQueen.
30.| The Grapes Of Wrath (USA — 1940 | Regie: John Ford)
Selbstverständlich ist diese Aussage (von mir) höchstgradig vermessen, aber sowohl Pulitzer- wie
Literaturnobelpreis sind für dieses Werk bzw. John Steinbeck wohl mehr als nur gerechtfertigt.
Wenn bereits der Film mit seiner Schlichtheit, aber umso stärkeren (sozialkritisch-menschlichen)
Aussagekraft so beeindruckt, wie soll dann erst der Roman sein? Ich müsste einfach viel mehr
lesen, verdammt. So bin ich zunächst mal John Ford bzw. Drehbuchautor Nunnally Johnson
dankbar.
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