September 2009:
5.| The Third Man (GB — 1949 | Regie: Carol Reed)
Ein Amerikaner im Nachkrieg-Wien ... vor eindrucksvoller Originalkulisse der Viersektorenstadt
entfaltet sich mit entsprechendem Schmäh ein zwielichtiger Schwarz-Weiß-Krimi, den man u.a.
wegen der expressionistischen Fotografie und der legendären Zithermusik nicht so leicht
vergisst. Interessant: Diese Graham-Greene/Carol-Reed-Zusammenarbeit markiert den Spitzen-
platz der "BFI 100".
6.| La Haine (F — 1995 | Regie: Mathieu Kassovitz)
"Bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher lief's noch ganz gut
..." Bonjour tristesse — 24 Stunden im perspektivlosen Alltag dreier Jugendlicher der Pariser
Vorstädte. Ziemlich beeindruckend, wie sich die Aussage[n] des auch visuell sehr überzeugenden
Films 10 Jahre später durch die Unruhen, die in Clichy-sous-Bois ihren Ausgang nahmen, quasi
bewahrheitet. "Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung."
| Paper Moon (USA — 1973 | Regie: Peter Bogdanovich)
Die Schwarz-Weiß-Filmreihe geht weiter. Während der Wirtschaftsflaute im Kansas der '30er
trifft der sich mit Trickbetrügereien über Wasser haltende falsche Prophet Moses Pray auf
seinen Meister: Die 9-jährige Addie. Heraus kommt ein äußerst unterhaltsames Roadmovie mit
einem ungleich-unschlagbar harmonierenden Vater-Tochter-Duo, geschliffenen Dialogen und gut
beobachteten, bittersüßen Momenten! Den Oscar für die damals 10-jährige Tatum O'Neal gab's
noch obendrauf.
7./8.| Two And A Half Men Staffel 1 — Folgen 1-4 (USA — 2003 | Regie: divers)
"Two adults. One kid. No grown-ups." Jim 'Fischauge' Pfaffenbach & Lt. Topper Harley als
heterogenes Brüderpaar wieder gemeinsam vor der Kamera. Macht (sichtlich) Laune. Sheens
weiße Tennissocken gehen aber gar nicht.
10.| Lucie, Postrach Ulice Folgen 1 & 2 (CS·D — 1980 | Regie: Jindrich Polák)
Meiner Begeisterung über Luzie, dem Schrecken der Straße, der Herrscherin der Meere, hatte
ich ja schon mal hier Ausdruck verliehen ... Jetzt habe ich diese wunderbare tschechoslowakisch-
deutsche Koproduktion (wie bspw. auch Pan Tau) aus der Feder von Jindrich Polák & Ota Hofman
auf DVD geschenkt bekommen — herrlich. Ich freue mich auf die restlichen 4 Folgen.
13.| Adams Æbler (D·DK — 2005 | Regie: Anders Thomas Jensen)
"Ich muss den knacken. Diesen Himmelsboten mit seiner Barmherzigkeitspisse." Ulrich Thomsen
als unbeugsamer Neonazi Adam vs. Mads Mikkelsen als verblendeter Pastor Ivan — die beiden
haben sich wirklich verdient. Dieser vermeintlich ultimative Zusammenprall von Gut & Böse,
Glaube & Nihilismus verwischt auf unheimlich charmant-direkte und reichhaltig-metaphorische
Art die Grenze zwischen den Extremen (und Genres). Eine eigenwillige und tiefschwarze Dramedy
mit Anspruch — auch auf Mehrfachsichtung. (Einmal mehr) Hut ab, Herr Jensen!
20.| Salmer Fra Kjøkkenet (N·S — 2003 | Regie: Bent Hamer)
Heisenbergs Unschärferelation auf skandinavisch. Oder: Wandel durch Annäherung. Es geht um
zwischenmensch-(/männ-)liche Kommunikation — und um bierernste Absurditäten. Ein 'Buddy
Movie' der etwas anderen Art — toll fotografiert und einfach skurril-schön-gemütlich.
| My Left Foot (GB·IRL — 1989 | Regie: Jim Sheridan)
Eine Verfilmung der Autobiographie des gelähmten Christy Brown, deren Stärke für meine
Begriffe in der allgemein unprätentiösen & lebensbejahenden Erzählung liegt. Daniel Day-Lewis
und seine Filmmutter Brenda Fricker tragen das Ganze auf eindrucksvolle & sehenswerte Weise.
| Troy (GB·M·USA — 2004 | Regie: Wolfgang Petersen)
Dieser Versuch einer Adaption der vielfach prägenden "Ilias" ist leider nur eine dieser voluminös-
konturenlosen Hollywoodproduktionen — durchschaubare Langeweile ohne nennenswerten
Mehrwert.
Oktober 2009:
Quantitativ ist die Ausbeute dieses Monats recht mager. In unregelmäßigen Abständen haben wir
Folgen von Staffel 2 & 3 der Gilmore Girls geguckt. "Life's short. Talk fast." Der Mikrokosmos
der Serie ist nicht nur komplex menschlich, sondern auch gemütlich — macht richtig Spaß!
18.| High Noon (USA — 1952 | Regie: Fred Zinnemann)
Gute 80 Minuten bleiben dem aufrechten (verheiratet-frischgebackenen Ex-)Marshal Kane (Gary
Cooper) bis zur Ankunft eines Rächers, der nichts Gutes für ihn und das Städtchen bedeutet,
das er im Begriff war zu verlassen. Am Ende steht er (fast) alleine da. Immer noch aufrecht,
siegreich, aber ernüchtert. Als "un-amerikanisch" befanden bspw. John Wayne oder sicherlich
auch das HUAC die übertragbare Aussage des Films, noch dazu in dem uramerikanischen Genre
des Westerns. Ironischerweise funktioniert die Geschichte vom einsamen Helden auch & gerade
dort. Ein zeitloser Film in Echtzeit über ein Individuum, das bereit ist, seine Ideale (auch gegen
eine indifferent-zögernde Masse) zu vertreten ohne die Konsequenzen zu scheuen. Wie auch
immer ... Drehbuchautor Carl Foreman hatte seine Karriere in Hollywood an den Nagel zu hängen.
Ein existenzieller Western für Leute, die keine (amerikanischen) Western mögen — dafür Applaus
für die Herren Foreman & Zinnemann.
19.| Per Un Pugno Di Dollari* (D·E·I — 1964 | Regie: Sergio Leone)
Samstag, 31. Oktober 2009
» Vue en blog. September-Oktober|09
Liebes FilmTageBuch ...
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