GB — 1965 | Regie: Terence Young (...)
Der weltweit enorme Erfolg von Goldfinger machte Thunderball zu einem der meisterwartetsten Kinofilme seiner Zeit und wie sich zeigen sollte zum (inflationsbereinigt) bis dato erfolgreichsten 007. Auf dem Höhepunkt der teilweise skurrilen Bond-Mania der '60er feierte das vierte Abenteuer des Geheimagenten Ihrer Majestät kurz vor Weihnachten 1965 Premiere. Der ursprünglich geplante (und bisher übliche) Veröffentlichungszeitraum September/Oktober konnte aufgrund des stetig steigenden Produktionsaufwands nicht gehalten werden — für Thunderball stand ein Budget größer als das der drei Vorgänger zusammen zur Verfügung. Mit Terence Young kehrte auch der die Reihe prägende Gentleman-Regisseur zum dritten (und letzten) Mal zurück, nachdem Guy Hamilton nach Goldfinger vorerst mehr oder weniger ausgebrannt war.
Feuerball wäre beinahe der erste Bond geworden, nachdem sich Ian Fleming, der Produzent Kevin McClory und dessen Drehbuchschreiber Jack Whittingham bereits Ende der '50er an einer filmischen Umsetzung dieser von ihnen gemeinsam erdachten Geschichte versuchten. Daraus wurde in der Folge nichts, Fleming veröffentlichte allerdings 1961 seinen neunten Roman ("Thunderball") basierend auf Elementen des damaligen Skripts. McClory/Whittingham, gewillt diese Tatsache einzuklagen, einigten sich schließlich außergerichtlich mit Saltzman/Broccoli (inzwischen die Rechteinhaber an Flemings 007-Werk) in der Form, dass "ihr" Film das vierte Bond-Abenteuer wird und McClory die Verfilmungsrechte bzw. den Produzentenstatus erhält [1983 erscheint dann das ebenfalls von McClory produzierte Thunderball-Remake Never Say Never Again (Sag niemals nie) mit einem nach 12 Jahren in seine Paraderolle zurückkehrenden Sean Connery].
Terence Young gelingt es m.M.n. perfekt, die weltweit hohe Erwartungshaltung, die diesem Film vorausging, zu erfüllen. Schillernd-exotische Drehorte (vor allen Dingen Nassau bzw. die Bahamas), faszinierende '007-Gadgets' (für mich seit jeher unvergessen: der Raketengürtel) und Bond-Girls, die mit der ehemaligen 'Miss France' Claudine Auger & der Italienerin Luciana Paluzzi (ein Traum ... und auch schauspielerisch überzeugend!) ihresgleichen suchen, tragen neben dem explosiven Erpressungsplot durch die nach From Russia With Love wieder auftauchende Terror-Organisation S.P.E.C.T.R.E. bzw. ihren mysteriösen Kopf Nr. 1 zur ungebremsten Begeisterung bei. Auch Sean Connery liefert (s)eine gewohnt souveräne, aber insofern bemerkenswerte Leistung ab, indem er Bond hier durchaus nuancierter darstellt. Das Einzige, was ich diesem Film u.U. vorwerfen kann, ist die in Teilen sicherlich vorhandene Langatmigkeit. Speziell eine Straffung der Unterwasserszenen hätte dem Film bestimmt keinen größeren Beinbruch beschert; gleichzeitig würde ich diesen Kritikpunkt aber auch als 'retrospektivisches Jammern auf hohem Niveau' bezeichnen, denn es sind genau diese Aufnahmen, die dem Film seine einzigartige Atmosphäre und eleganten Stil verleihen. Den Eindruck auf ein Kinopublikum der '60er Jahre kann man sich ohnehin nur ansatzweise vorstellen ...
Zum Abschluss dieses wieder mal viel zu langen Elaborats noch ein wenig "Triviales": Nachdem Thunderball der erste im sog. Panavision-Verfahren gedrehte Bond war, musste die stets die Filme eröffnende "Pistolenlaufsequenz" neu erstellt werden — zum ersten Mal mit Connery selbst, denn bisher war Stuntkoordinator Bob Simmons der Schütze. John Stears erhielt für die Spezialeffekte des Films einen der beiden Oscars, die eine Bond-Produktion bis heute verliehen bekommen hat — der andere/erste ging an Norman Wanstall bzw. seine Toneffekte bei Goldfinger. Der ursprüngliche (auch) von John Barry geschriebene & sowohl mit Dionne Warwick als auch Shirley Bassey eingesungene Titelsong "Mr. Kiss Kiss Bang Bang" wurde kurz vor knapp noch durch das bekannte Tom-Jones-Stück ersetzt, nachdem die Produzenten die Gleichung Liedtitel = Filmtitel forderten ... Als die Veröffentlichung des Soundtrackalbums verlangt wurde, war John Barry noch beim Komponieren für die zweite Hälfte des Films — der vollständige Soundtrack wurde erst vor einigen Jahren herausgebracht. Und Thunderball-unabhängig: Ian Flemings Inspiration für den Namen seines Protagonisten geht auf diesen Mann zurück ... *chilp*
Der weltweit enorme Erfolg von Goldfinger machte Thunderball zu einem der meisterwartetsten Kinofilme seiner Zeit und wie sich zeigen sollte zum (inflationsbereinigt) bis dato erfolgreichsten 007. Auf dem Höhepunkt der teilweise skurrilen Bond-Mania der '60er feierte das vierte Abenteuer des Geheimagenten Ihrer Majestät kurz vor Weihnachten 1965 Premiere. Der ursprünglich geplante (und bisher übliche) Veröffentlichungszeitraum September/Oktober konnte aufgrund des stetig steigenden Produktionsaufwands nicht gehalten werden — für Thunderball stand ein Budget größer als das der drei Vorgänger zusammen zur Verfügung. Mit Terence Young kehrte auch der die Reihe prägende Gentleman-Regisseur zum dritten (und letzten) Mal zurück, nachdem Guy Hamilton nach Goldfinger vorerst mehr oder weniger ausgebrannt war.
Feuerball wäre beinahe der erste Bond geworden, nachdem sich Ian Fleming, der Produzent Kevin McClory und dessen Drehbuchschreiber Jack Whittingham bereits Ende der '50er an einer filmischen Umsetzung dieser von ihnen gemeinsam erdachten Geschichte versuchten. Daraus wurde in der Folge nichts, Fleming veröffentlichte allerdings 1961 seinen neunten Roman ("Thunderball") basierend auf Elementen des damaligen Skripts. McClory/Whittingham, gewillt diese Tatsache einzuklagen, einigten sich schließlich außergerichtlich mit Saltzman/Broccoli (inzwischen die Rechteinhaber an Flemings 007-Werk) in der Form, dass "ihr" Film das vierte Bond-Abenteuer wird und McClory die Verfilmungsrechte bzw. den Produzentenstatus erhält [1983 erscheint dann das ebenfalls von McClory produzierte Thunderball-Remake Never Say Never Again (Sag niemals nie) mit einem nach 12 Jahren in seine Paraderolle zurückkehrenden Sean Connery].
Terence Young gelingt es m.M.n. perfekt, die weltweit hohe Erwartungshaltung, die diesem Film vorausging, zu erfüllen. Schillernd-exotische Drehorte (vor allen Dingen Nassau bzw. die Bahamas), faszinierende '007-Gadgets' (für mich seit jeher unvergessen: der Raketengürtel) und Bond-Girls, die mit der ehemaligen 'Miss France' Claudine Auger & der Italienerin Luciana Paluzzi (ein Traum ... und auch schauspielerisch überzeugend!) ihresgleichen suchen, tragen neben dem explosiven Erpressungsplot durch die nach From Russia With Love wieder auftauchende Terror-Organisation S.P.E.C.T.R.E. bzw. ihren mysteriösen Kopf Nr. 1 zur ungebremsten Begeisterung bei. Auch Sean Connery liefert (s)eine gewohnt souveräne, aber insofern bemerkenswerte Leistung ab, indem er Bond hier durchaus nuancierter darstellt. Das Einzige, was ich diesem Film u.U. vorwerfen kann, ist die in Teilen sicherlich vorhandene Langatmigkeit. Speziell eine Straffung der Unterwasserszenen hätte dem Film bestimmt keinen größeren Beinbruch beschert; gleichzeitig würde ich diesen Kritikpunkt aber auch als 'retrospektivisches Jammern auf hohem Niveau' bezeichnen, denn es sind genau diese Aufnahmen, die dem Film seine einzigartige Atmosphäre und eleganten Stil verleihen. Den Eindruck auf ein Kinopublikum der '60er Jahre kann man sich ohnehin nur ansatzweise vorstellen ...
Zum Abschluss dieses wieder mal viel zu langen Elaborats noch ein wenig "Triviales": Nachdem Thunderball der erste im sog. Panavision-Verfahren gedrehte Bond war, musste die stets die Filme eröffnende "Pistolenlaufsequenz" neu erstellt werden — zum ersten Mal mit Connery selbst, denn bisher war Stuntkoordinator Bob Simmons der Schütze. John Stears erhielt für die Spezialeffekte des Films einen der beiden Oscars, die eine Bond-Produktion bis heute verliehen bekommen hat — der andere/erste ging an Norman Wanstall bzw. seine Toneffekte bei Goldfinger. Der ursprüngliche (auch) von John Barry geschriebene & sowohl mit Dionne Warwick als auch Shirley Bassey eingesungene Titelsong "Mr. Kiss Kiss Bang Bang" wurde kurz vor knapp noch durch das bekannte Tom-Jones-Stück ersetzt, nachdem die Produzenten die Gleichung Liedtitel = Filmtitel forderten ... Als die Veröffentlichung des Soundtrackalbums verlangt wurde, war John Barry noch beim Komponieren für die zweite Hälfte des Films — der vollständige Soundtrack wurde erst vor einigen Jahren herausgebracht. Und Thunderball-unabhängig: Ian Flemings Inspiration für den Namen seines Protagonisten geht auf diesen Mann zurück ... *chilp*
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